493
chemisch reinen Kochsalzes unnöthig ist. Man wägt genau 1000
Gran Bier und 360 Gran Kochsalz ab; man bringt das Koch
salz in das Bier, worin es sich unter Entweichen der Kohlen
säure auflöst. Es findet mithin dabei ein Gewichtsverlust Statt,
und dieser ist gleich dem Gewichte der aus dem Biere ausge
triebenen Kohlensäure. Durch Abwägen findet und bestimmt
man ihn, indem z. B. das Bier mit dem Kochsalz statt 1360
nur 1358^2 Gran wiegt. 1000 Gran Bier enthielten in diesem
Falle l'/r Gran Kohlensäure. Ich halte eine solche Bestimmung
für überflüssig, indem schon der Geschmack anzeigt, ob das Bier
erfrischend oder schal schmeckt, das Perlen und Schäumen beim
Ausgießen, das Bilden stehenbleibenden Schaumes weitern Auf
schluß darüber gibt, und es übrigens ganz einerlei ist, ob das
Bier sonst etwas mehr oder weniger Kohlensäure zurückhält.
Dieß vorausgesendet, übergehe ich zur speciellen Beschrei
bung der sacharometrischen Bierprobe.
Zur sacharometrischen Bierprobe erforderlicher Apparat.
Alle Bierproben bedingen die Anwendung gewisser Vor
richtungen und Geräthe, die den Apparat ausmachen, der zur
Ausführung derselben nöthig ist und der für die sacharometrische
Bierprobe sich auf Tafel I. Thl. I. abgebildet findet, worauf, so
wie auf dessen Beschreibung S. 219 daselbst hier verwiesen wird.
Bei der sacharometrischen Bierprobe zu befolgendes Verfahre«.
Nach den vorausgesendeten Grundsätzen und mit Hilfe des
beschriebenen Apparates ist bei Vornahme der sacharometrischen
Bierprobe folgendes Verfahren zu befolgen:
») Wenn das zu untersuchende Bier klar ist, wird eine zur
Prüfung hinreichende Menge von etwa 3000 Gran (13 Loth)
in die trockene Flasche (Fig. 6 ) gefüllt und darin durch öfteres
und anhaltendes Schütteln, worauf immer der Korkstöpsel ge
lüftet wird, um die dadurch frei gewordene Kohlensäure zu ent
lassen, von derselben möglichst befreit, wozu i / A Stunde Zeit
hinreicht. Ist das Bier trübe, so muß es hiernach mittelst des
Filtrirtrichters durch ein Papierfilter in eine Flasche filtrirt wer-"
den, wobei das Filter mit einer Glasscheibe zu bedecken ist, um
die Verdunstung von Alkohol und Wasser aus dem Biere mög
lichst zu verhindern.