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Dieß ist die alleinige Bedingung, welche beim Einkochen des
Biers zu erfüllen ist.
c) Das Einkochkesselchen mit dem darin befindlichen, genau
abgewogenen entkohlensäuerten Bier wird auf das Stativ
4) aufgestellt, die brennende Weingeiftlampe (Fig. 5)
darunter gebracht und damit das Bier nicht nur zum Kochen
erhitzt, sondern anch sofort bis auf etwa l j 3 seines Volumens
eingekocht, um allen Alkohol daraus zu verflüchtigen. Dazu
sind 20 bis 25 Minuten an Zeit erforderlich. Im Anfange
des Kochens schäumt das Bier sehr stark und bildet einen wei
ße», feinen, zähen Schaum, der sehr hoch steigt, aber im Ver
folge des Kochens immer großbtasiger und lockerer wird und
endlich ganz aufhört, worauf das Bier ruhig fortkocht. Man
muß beßbalb das Kochen des Biers im Anfange aufmerksam
bcovachten, damit kein Übersteigen des Schaumes Statt finde,
was am besten durch Tieferstellung der Weingeih lampe oder
anch, wenn es nöthig ist, durch kurze Eiitfernung derselben,
so wie durch Blasen mit dem Munde auf die Oberflache des
schaumenden kochenden Biers verhiildert wird. Bei jungen
Bieren hält dieses Aufschäumen länger an als bei ältern ab
gelegenen gut vergohrenen Bieren. Sobald das Schäumen
nachläßt, bringt man wieder die Weingeiftlampe dem Kesselchen
näher (durch Unterlagen) und kocht das Bier sofort rasch ein.
Es findet dabei wegen der schleimigen Beschaffenheit der Flüs
sigkeit kein Verspritzen Statt. Die Weingeiitlampe wird dann
gelöscht uiid das hinreichend eingekochte Bier der Abkühlung
überlasten, was durch Einstellen des Kesselchens in kaltes Was
ser beschleunigt werden kann.
d) Während das eingekochte entgeistete Vier abkühlt, wird
das Tauiendgran-Fläschchen (Fig. 1 ) mit zusammengerollten
Streifen weißen Druckpapiers, die in dasselbe ganz hinenge-
schoben werden miitelst des gekrümmten Hornspatels jFg. 7),
womit das Papier in dem Fläschchen an allen Puircten dessel
ben herumgeführt wird, ausgewucht und nachdem der erste Pa
pierstreifen mittelst des Häkchens am Hornspatel herausgezogen
ist, ein zweiter ähnlicher Papierstreifen eillgeschoben und das
Fläschchen damit noch vollends auf gleiche Art ausgetrocknet.
Dieses Austrocknen des Pikrometers ist nicht immer noth
wendig, und es kann in vielen Fällen genügen, wenn das
Fläschchen zweimal nach einander mit kleinen Mengen desselben