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Eben so ist dabei zur Erzielung richtiger Resultate noth
wendig, die Gewichte und die zu wägenden Körper immer auf
dieselben Wagschaalen zu bringen.
g) Ist das eingekochte Bier wieder auf das ursprüngliche
absolute Gewicht des frischen Biers zurückgebracht worden —
es heißt nun gekochtes Bier —, so wird das Kesselchen damit
von der Wage abgenommen, das gekochte Bier darin mit dem
Stiel des Hornlöffelchens zur gleichförmigen Vermischung mit
dem zugesetzten Waffer umgerührt und dabei zugleich Alles ab
gestreift und abgespült, was sich beim Kochen allenfalls an der
innern Wand des Kesielchens angesetzt hat, um es mit der
Flüssigkeit wieder in Vermischung zu bringen. Bei dem Kochen
des Biers haben sich mehr oder weniger feine Flocken aus dem
selben ausgeschieden, wodurch dasselbe getrübt wird. Um die
specifische Schwere desselben und hieraus seine Sacharometer-
Anzeige oder seinen Extractgehalt genau zu bestimmen, muß
man es durch Filtriren klären. Dabei muß dahin gewirkt wer
den, die Filtration möglichst schnell zu verrichten, damit kein
Master aus dem gekochten Biere verdünste und dadurch die Be
stimmung seiner Sacharometer-Anzeige unrichtig — größer —
werde; auch wird dabei an Zeit gewonnen. Zu dem Behufe
wird das zugeschnittene Papierfilter auf einen kleinen Ballen
zusammengeknittert und zusammengedrückt, dann wieder ausein^-
andergelegt und ein spitziges Filter daraus geformt, welches in
die Filtrirschale gesteckt und dieses auf den Glascylinder (Fig. 3)
gelegt wird. In das Filter wird das gekochte Bier gegossen,
und wenn es ganz darin ist, das Filter mit einem kleinen Uhr
glase bedeckt. Der Filtrirschale gibt man eine weite Öffnung
von 1 V 4 bis 1 V, Zoll, damit das Filter nicht zu viel über der
selben hervorrage und dadurch Veranlassung zur merklichen Ver
dunstung von Wasser an seiner Außenseite werde. Die Filtra
tion erfolgt auf diese Art schnell in 2 bis 5 Minuten und die
Flüssigkeit geht klar hindurch. Von diesem filtrirten gekochten
Biere bedarf man nur so viel als nothwendig ist, um das
Tausendgran-Fläschchen zu füllen. Was davon im Kesselchen
hängen und im Papier des Filters eingesogen bleibt, kann daher
vernachlässigt und das Kesselchen für einen zweiten Versuch ge
reinigt werden.
h) Indessen wird das Tausendgran-Fläschchen wie vorn aus
gewischt und ausgetrocknet oder auch auf zweimal mit etwas
Baüiiig» Gahruug-chemik. I., 2. 32