Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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Man nennt dieß das Dickmeischkochen. Die Braupfanne 
wird damit nicht zu voll gemacht, um den Eintritt des Kochens 
zu beschleunigen und ein zu starkes Abkühlen, so wie ein zu 
langes Stehen der zurückgebliebenen Meische unter Zutritt der 
atmosphärischen Luft zu vermeiden, weil die Temperatur, welche 
sie eben besitzt, der Milchsäurebildung sehr günstig ist, weßhalb 
man die Braupfanne auch mit Brettern bedeckt. Es bildet sich 
ein Schaum, und wenn die Meische darunter zu kochen anfängt, 
wird der Kessel abgedeckt. 
Die Dickmeische wird als gehörig gekocht betrachtet, wenn 
1 ) der Schaum sich zu verlieren anfängt; 
2) wenn man etwas ansschöpft und nach einigem Stehen 
sich die Würze klar absondert; 
3) wenn sich die anfangs blasse Farbe der Würze in eine 
gelbe bis gelbbräunliche verwandelt hat. 
Sind diese Kennzeichen eingetreten, so wird der gekochte 
Antheil Dickmeische in die noch nicht gekochte in den Meisch- 
bottich zurückgebracht (geschöpft oder besser durch einen Hahn 
abgelassen) und die ganze Meische wird gut durchgearbeitet, 
wodurch die Temperatur derselben beträchtlich erhöht wird. 
Die dicke Meische wird nun von einer andern Seite des 
Meischbottichs zusammengezogen, so wie die erste Portion der 
selben in die Braupfanne gebracht und darin nicht nur zum 
Kochen erhitzt, sondern auch etwa 25 Minuten lang gekocht, 
worauf sie wieder in den Meischbottich geschöpft oder abgelassen 
und das Ganze durchgemischt wird rc., und auf gleiche Art 
wird noch eine dritte Dickmeische etwa 20 Minuten lang ge 
kocht, bei welch' letzter» Dickmeisch-Kochungen die Branpfanne 
voller gemacht wird. 
Durch diese Kochungen bebrochener Antheile der Dickmeische 
wird die Temperatur der ganzen Meische im Meischbottich zu 
letzt auf nahe 60" R., und oft etwas darüber gesteigert, wobei 
durch Bedeckung des Meischbottichs die Wärme der Meische in 
demselben besser erhalten wird. 
Ist das Meischen so weit vorgerückt, so wird das Dreißigstel 
des zurückbehaltenen Meischwassers in die Braupfanne gebracht, 
damit sie nicht leer sei und um dieselbe abzuspülen, angeblich 
auch, um durch späteres Zugießen dieses Wassers in die Meische 
das Klären derselben und das Absetzen der Stärkmehl-Tegu-
	        
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