Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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welches das erzeugte Bier consumirt, Alle kann die sacha- 
rometrische Bierproke befriedigen; eine Brau- und 
Schankordnung wird unter allen Umständen den 
Nutzen, welchen siebringen kann, vervollständigen. 
Es bleibt mir noch übrig, die Resultate mitzutheilen, welche 
Lei der Prüfung mehrer böhmischer, englischer und anderer 
Biere nach der sacharometrischen Methode erhalten wurden. 
Sie finden sich in der Tabelle F zusammengestellt, und sind 
so deutlich, daß sie keines Commentars bedürfen. Ich habe 
erstere abgetheilt in Prager Stadtbiere und in Landbiere. Die 
Landbiere wurden unterschieden in solche aus der Umgebuug 
und aus größerer Entfernung von Prag. Erstere werden häu 
fig nach Prag eingeführt und in den beffern Gasthäusern der 
Stadt ausgeschänkt. Die Resultate der Untersuchungen baieri- 
scher, sächsischer und anderer Biere wurden wie von den Herren 
vr.Theodor Fischern und E. Oehlschläger zurBenützunng 
mitdetheilt. Beide Herren gehören zu den Wenigen, welche 
mein Streben richtig erkannt, und die so wichtige Attenuations 
lehre gründlich erfaßt haben. Man sieht daraus, daß in der 
Bierqualität gar keine Gesetzmäßigkeit herrscht, daß in Böhmen die 
Prager Stadtbiere und die Biere aus der nächsten Umgebung 
Prags die stärkern sind, daß die Biere aus der größern Ent 
fernung von der Hauptstadt meist die geringste Qualität be 
sitzen, und es ist gewiß, daß diese Qualität vor dem Ausschanke 
von dem Bierschänker durch Wafferzusatz noch verschlechtert wird. 
Die geprüften Biere wurden nämlich direkt immer aus den 
Brauerein erhalten; aus den Wirthshäusern bezogen, würden sie 
noch schwächer, nämlich mehr gewässert befunden worden sein. 
Die geprüften baierischen Biere sind aus etwas stärkeren 
Würzen erzeugt als die Prager Stadtbiere; auch sind sie besser 
Dergohren, sie enthalten mehr Alkohol und weniger unzersetztes 
Malzextrakt; sie sind deßhalb specifisch leichter, lieblicher zu 
trinken und belästigen den Magen weniger. Das lange Lagern 
vor dem Ausschanke hat sie veredelt. Die Untergährung bei 
niederer Temperatur und die guten, kühlen Lagerkeller bedingen 
rhre Haltbarkeit. 
Noch habe ich zu bemerken, daß die sacharometrische Bier- 
Probe, wenn sie einzeln ausgeführt wird, einen Zeitaufwand von 
l 1 /* bis 1 */z Stunden erfordert, daß aber dieser Zeitaufwand be 
trächtlich und bis auf 1 Stunde verkürzt wird, wenn mehre
	        
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