Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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der übrigen Beziehungen der Biere hat diese Bierprobe noch 
keine eigenthümliche Rechnungsmethoden, es sei denn, daß sie 
dieselben der sacharometrischen Probe entlehnte. 
Bei allen drei Bierproben dient daher die Verschiedenheit 
im physikalischen Verhalten des frischen und gekochten Biers, 
welche man entweder hallymetrisch, sacharometrisch oder nach der 
Dichte ermittelt, demnach bei allen gewisiermassen die Atte 
nuations-Differenz, welche man bestimmt hat, zur Prü 
fung der Biere, mit deren Hilfe dann die übrigen Beziehungen 
derselben gefolgert werden. Zu gleichem Zwecke wird sich auch 
die hallymetrische Bierprobe der Gleichungen der Attenuations 
lehre bedienen müssen. 
Bei den zwei Bierproben der zweiten Art wird das Bier 
zwar nur in einerlei Zustand, nämlich als frisches Bier geprüft, 
allein es werden an jedem Biere zweierlei verschiedene physika 
lische Eigenschaften ermittelt. 
Bei der optisch aräometrischen Probe werden die 
lichtbrechende Eigenschaft der Biere mittelst des optischen Ge 
haltmessers und ihre Dichte beziehungsweise Sacharometer-An 
zeige mittelst Aräometern geprüft. Die lichtbrechende Kraft der 
Biere wird um so kleiner, je besser die Biere vergohren sind; 
ihre Dichte nimmt in gleichem Verhältnisse ab. Diese beiden 
Anzeigen stehen sich aber insofern gegenüber, als das Sacharo 
meter den Extractgehalt des Biers gewisiermassen nach Abzug 
des Alkohols — weil er das Bier specifisch leichter macht — 
der optische Gehaltmesser denselben aber mit Zuschlag des Al 
kohols angibt, weil sowohl der Extract als der Alkoholgehalt 
auf die Lichtbrechung einwirken. 
Eine bestimmte Anzeige des optischen Gehaltmessers kann 
nur mit einer einzigen Dichte oder Sacharometer-Anzeige des 
Biers correspondiren, und man kann nach anderweitigen 
vergleichenden Untersuchungen festsetzen, welcher 
Antheil davon dem Alkohol- und welcher dem Extractgehalte zu 
kömmt, mithin auch beide im Bier bestimmen. Unmittelbar ergeben 
sich dieselben aber aus den Anzeigen beider Instrumente nicht, und 
man kann daraus zunächst — wie bei der sacharometrischen 
Probe — nur den ursprünglichen Extractgehalt der Würze fin 
den, aus welcher das Bier erzeugt worden ist. 
Bei der thermo-aräometrischen Bierprobe wird 
der Siedepunct des Biers mittelst des Ebulliostops, und dadurch
	        
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