Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

SL« 
sein Alkoholgehalt, dann ebenfalls seine Dichte mittelst eines 
Aräometers bestimmt und in Sacharometer-Procente übertragen. 
Je besser das Bier vergohren, desto niedriger wird der Siede 
punkt, desto geringer die Sacharometer-Anzeige. Hier stellen 
sich diese beiden Bestimmungen einander nur insofern gegenüber, 
als der Siedepunkt blos eine Function des Alkoholgehaltes, die 
Sacharometer-Anzeige aber eine Function des Extractgehaltes 
weniger jener des Alkoholgehaltes ist. Weiters wird eine eigene 
auf eine unrichtige Voraussetzung basirte Rechnung angewendet, 
um daraus die übrigen nothwendigen Folgerungen zu ziehen, 
wobei zuletzt die Gleichungen der sacharometrischen Bierprobe 
nicht entbehrt werden können. 
Diese Bierprobe wird zur Geltung zu gelangen vermögen, 
so bald es gelingen wird, den Alkoholgehalt mit der erforder- 
derlichen Genauigkeit zu bestimmen, und jene bemerkte unrich 
tige Voraussetzung, an welcher auch die Dichtenprobe leidet, 
durch eine richtige Rechnungsweise zu ersetzen. 
Vergleichen wir nun diese Bierproben in Bezug auf ihre 
mögliche Genauigkeit unter einander, so werden bei der sacha 
rometrischen Probe die Abwägungen im Tausendgranfläschchen 
1 
bis auf 0.1 Gran entsprechend 0.025 — Procent Sa 
charometer-Anzeige fortgesetzt. 
Beim optischen Gehaltmeffer kommmen etwa 9 optische 
Grade nach der Theilung der Trommel an der Mikrometer- 
schraube auf 1 Procent Extractgehalt; um Procent an- 
40 
zuzeigen, müßte die Bestimmung jedesmal auf V 4 Grad dieser 
Theilung geschehen, wenn eine gleiche Genauigkeit wie mit dem 
Tausendgranfläschchen erzielt werden soll. 
Beim Gebrauche des Sacharometers eines Dichtenmesters 
oder Alkoholmeters als Senkspindel, kann man nur für An 
zeigen von 0.1 Procent Zucker, Extract- oder Alkohol-Anzeige 
mit einiger Verläßlichkeit einstehen, und wenn in mehreren Fäl 
len den Aräometer-Anzeigen, wie neuerlich mehrmal vorgekom 
men — eine noch viel größere Schärfe der Bestimmung zuge 
schrieben wird, so mögen dieß Jene verantworten, die sich sol 
chen Täuschungen hingeben und durch ihr Beispiel andere nicht 
urtheilsfähige blinde Nachahmer zu gleichen Irrthümern ver 
leiten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.