Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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aus eben dieser Ursache der Gebrauch desselben sich immer 
mehr verbreitet, dann daß nur in selteneren Fallen der Ge 
brauch des Tausendgranfläschchens und die dazu gehörige 
Derechnungsweise erforderlich ist, so bedarf es wohl keiner wei 
teren Beweise um zu erkennen, daß die sacharometrische Atte 
nuationslehre so wie die sich darauf gründende Wein-, Vier 
und Branntweinmeischprobe sich in der Praxis ebensowohl vor 
anderen behaupten werde und könne, als erstere auch die 
Wiffenschaft dieser Gewerbsbetriebe wesentlich aufzuklären ver 
mag und bereits auch aufgeklärt hat. 
Im Übrigen können alle BLerproben, wenn sie zu einem 
gleichen Grade von Verläßlichkeit gebracht sein werden, recht 
gut neben einander bestehen, und man wird sich derselben be 
dienen, je nachdem die Mittel zur Beischaffung des dazu erfor 
derlichen Apparats zu Gebote stehen und derselbe auch noch 
eine anderweitige Brauchbarkeit gestatten wird. 
Diese mehrseitige Brauchbarkeit kömmt aber eben wieder 
dem sacharometrischen Apparate mit dem Tausendgranfläschchen 
zu, weil er auch zur genauesten Bestimmung des Alkoholgehal 
tes im Branntwein und in allen alkoholhaltigen Destillaten ge 
braucht werden kann, und noch zu vielen anderen analogen nütz 
lichen Verwendungen geeignet ist. 
Unterschied zwischen altem und jungem Biere. 
Öfters kommt bei cammeralistischen Untersuchungen die 
Frage vor: ob ein Bier alt oder jung sei? Diese Frage ist 
überhaupt schwierig, und wenn die Differenz im Alter des Biers 
nicht groß ist, gar nicht mit Verläßlichkeit zu beantworten, be 
sonders wenn beide schon vollkommen klar und trinkbar sind; 
denn ein Jungbier, welches eben erst die Hauptgährung voll 
endet hat, ist von einem bereits abgelegenen leicht zu unter 
scheiden, indem es nicht gehörig klar und noch im ersten Grade 
der Nachgährung begriffen ist, welcher mit Hefenausstoß ver 
bunden, während das vollkommen geklärte Biere sich schon im 
zweiten Grade der Nachgährung befindet. 
Hat man über die obige Frage zu entscheiden, so kommt 
es also hauptsächlich nur darauf an, zu bestimmen, ob ein Bier 
noch im ersten oder ob es sich schon in zweitem Grade der 
Balling'« Gührungschemic. I., 2, 34
	        
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