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Statistik der Biererzeugung in der österrei
chischen Monarchie.
In allen Provinzen der österreichischen Monarchie wird
Bier erzeugt und Bier getrunken; selbst in den starken Wein
bau treibenden Ländern, in Niederösterreich, Steiermark, Ungarn
und im lombardisch-venetianischen Königreiche, nimmt die Bier
erzeugung fortwährend zu, weßhalb sie für den österreichischen
Kaiserstaat eine steigende Wichtigkeit gewinnt. Den Wein, dessen
Gedeihen vorzüglich von der Jahreswitterung abhängt, muß
man nehmen, wie er eben gerathen ist. Man kann den Wein
most verbessern; es ist aber noch Niemanden eingefallen — zur
Ehre der Weinbauer sei es gesagt —, ihn zu verschlechtern,
außer wenn dieß zuweilen aus durch Unkenntniß fehlerhafter
Behandlung desselben Statt hat. Vom Weinhändler ist hierbei
keine Rede. Für den Wein läßt sich daher keine Qualität vor
schreiben; hier ist es die Natur, welche Gesetze dictirt. Anders
ist es bei dem Bier. Die Qualität des erzeugten Biers ist
von der Willkür des Biererzeugers abhängig, und wenn dem
selben hierin nicht gewisse Grenzen gesetzt werden und eine Üben
wachung der Bierqualität angeordnet wird, so ist, wie die Er
fahrung lehrt, eine gute Qualität des Biers nicht zu verbürgen,
da die Concurrcnz, besonders bei dem in mehren Ländern noch
bestehenden Zwangsausschanke, zur Erreichung dieses Zweckes
nicht ausgiebig genug ist. Innerhalb der festgestellten Grenzen
wird aber die Concurrenz das Bessere zu bewirken vermögen.
Wenn nun durch eine Brauordnung für die Einhaltung
einer bestimmten Qualität des Biers bei dessen Erzeugung ge
sorgt wird, so muß auch noch fürgedacht werden, daß dasselbe
beim Ausschanke aus unerlaubter Gewinnsucht nicht gewässert
und dadurch verdünnt werde, weßhalb sich in jedem
Bier erzeugenden Lande eine Brau- und Schank
ordnung als eine Nothwendigkeit darstellt.
Zur Erzeugung des Biers angewendeter Extractgehalt der
Würze.
Zur Erzeugung der Biere wendet man im Mittel eine
Würze von 12 pCt. Extractgehalt an, was bei gutem Malze
und zweckmäßigem Verfahren einer Schüttung von 2 Nied.
Osten. Metzen (100 U) Gerstendarrmalz pr. Faß Bier s 4 Eimer
Balling'r Gahrittigschcmlt. I 2. 35