Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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ergebenden Zahlenverhältnisse für das Jahr 1850 übersichtlich 
nach; welche aber aus der oben angegebenen Ursache eine Er 
höhung erleiden dürften. 
Im Jahre 1850 betrug die Viersteuer für den Umfang 
der Monarchie mit Ausnahme von Ungarn und dessen Neben 
ländern, dann der lombardisch-venetianischen Provinzen 6.948.147 
Gulden C. M. 
Bier-Ausschank. 
Der Ausschank des Biers wird zum keinsten Theile in den 
Brauereien, größtentheils in Schankhänsern betrieben und bildet 
ein eigenes Polizeigewerbe. Es bestehen zwar in Österreichs 
Provinzen ältere allgemeine Vorschriften über die Qualität des 
auszuschänkenden Biers — es soll gehörig vergohren, klar, 
nährend, stärkend und gesund sein—, aber die Begriffe hiervon 
sind sehr relativ und deßhalb reichen diese Vorschriften nicht 
aus. Die Wissenschaft von dem Braugewerbe ist vorgeschritten; 
man hat Methoden aufgefunden, die Biere zu untersuchen, ihre 
Qualität genau zu bestimmen und sie hiernach auf den ursprüng 
lichen Extractgehalt der Würze, woraus sie erzeugt worden sind, 
zurückzuführen, wornach man sowohl die Brauer als die Bier- 
fchänker in Bezug auf die Qualität der von ihnen erzeugten 
und ausgeschänkten Biere sehr genau controliren und überwachen 
kann. Es wäre zu wünschen, daß davon zum Besten des Pu 
blikums und des Steuergefälls der mögliche nützliche Gebrauch 
gemacht würde. (Vergleiche des Verfassers „Sacharometrische 
Bierprobe" und vorn S. 481) 
Alkohol-Consumtion im Biere. 
In dem erzeugten Vier von 11.5OO.OOO Eimer ä 102 , /«S’ 
absolutem Gewichte genießbaren Biers und 3 pCt. Alkoholge 
halt werden jährlich 34.780.000 U absoluter Alkohol consumirt, 
welche 869.5OO Eimer LOgradigem Branntwein entsprechen. 
Dieser Alkohol trägt zur Ernährung unmittelbar nichts bei. 
Im Bier entfällt für den Alkohol eine sechsmal höhere Steuer, 
und der Consument bezahlt den Alkohol im Biere dreimal so 
theuer als im Branntwein. Der Branntweinrausch ist daher 
wohlfeiler als der Bierrausch. Nach den schwankenden Preisen 
des Biers und Branntweins können diese Zahlen natürlich nur 
annähernde sein. 
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