566
aber bemerkt werden, daß Dieterici für 1 Etr. Braumalz nur
100 Quart Bier rechnet, während man dafür nach der in Preu
ßen vorkommenden Bierquatität 185 Quart rechnen muß, wor-
nach sich die Consumtion auf 22.73 und 17.68 Quart pr. Kopf
stellt, mithin gegen das Jahr 1842 allerdings abgenommen hat.
Im Jahre 1845 wurden 1.896733 Ct.
„ „ 1848 „ 1.54.3698 Ct. Braumalz
versteuert.
1848 bestanden in Preußen 8769 gewerbliche und 2767
nicht gewerbliche, bloß für den Hausbedarf betriebene Braue
reien. Erstere zahlten durchschnittlich im Jahre 182 Thl., letz
tere 39 Thl. Steuer, wornach sich der Umfang ihres Betriebs
beurtheilen läßt. Bei den ländlichen Brauereien erscheint als
höchster Steuersatz 1800 Thl.
Die am schwunghaftesten betriebenen Brauereien befinden
sich zu Erfurt, Breslau und Berlin mit 5 bis 7500 Thlr. Steuer
satz. Der preuß. Etr. Braumalz (91.8 W. §s) zahlt in Preußen
20 Silbergroschen (57% kr. C. M.) Steuer.
Fünf Berliner Quart machen sehr nahe 4 Wiener Maß
und 50 Quart einen W. Eimer.
In S a ch s e n hat nach Engel*) die Anzahl der Brauereien
abgenommen, dagegen hat sich die Biererzeugung vermehrt und
in gleichem Verhältnisse ist deßhalb der Betrieb der verbliebe
nen Brauereien umfangreicher geworden.
Im Jahre 1851 bestanden in Sachsen 766 Brauereien'
wovon 172 in den Städten und 594 auf dem Lande. Das
Gewicht des versteuerten Brau-Malzschrottes betrug 390600 Etr.,
wovon 193200 Etr. in den Städten und 197400 Etr. in den
Landbranereien. Auf eine Brauerei in den Städten entfallen
1123 Etr., auf eine Landbrauerei 332 Etr. versteuertes Malz
schrott, im großen Durchschnitte aber für jede Brauerei 509 Etr.
desselben. Wie überall sind auch in Sachsen die städtischen
Brauereien jene, welche umfangreicher betrieben werden, was
mit Beziehung auf die übrigen Verhältnisie beweiset, daß auch
die Bierconsumtion in den Städten eine größere ist.
Was die Qualität der erzeugten Viere betrifft, so haben
Untersuchungen der sächsischen Biere ergeben, daß sie häufig
*) Dessen Jahrbuch für Statistik und Staatswirthschaft» I. Jahrgang,
Dresden 1853. S. 365 u. w.