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kochenden Dickmeischen aber weniger von dieser Flüssigkeit ent
halten, so dürfte die Annahme, daß immer */ 4 des ganzen Diastas
der Meische in dem Dickmeischantheil enthalten ist, der Wahr
heit nahe liegen.
Beim ersten Dickmeischkochen wird daher */* des Diastas,
nachdem es theilweise zuckerbildend auf das aufgelöste Stärk
mehl des Malzschrotes gewirkt hatte, seiner zuckerbildenden Kraft
weiter gänzlich beraubt, und 3 / 4 desselben bleiben unverändert
und mit seiner ganzen Kraft in der Meische im Meischbottich zurück.
Beim zweitem Dickmeischkochen wird von diesen 3 / 4 Diastas,
nachdem die Meischen vermischt wurden, wieder '/ 4 in der zweiten
Dickmeischportion seiner Zuckerbildungsfähigkeit beraubt, mithin
3 U X V 4 — 3 /l6 ' U11 ^ ’Viö 3 /l ß — 9 /lß
bleiben im noch wirksamen Zustande in der Meische zurück. Hier
findet nun schon wegen hinreichend hoher Temperatur Wirkung
des Diastas in der ganzen Masse der Meische Statt, wodurch
dasselbe in seiner weitern zuckerbildenden Wirkung wesentlich
modificirt wird.
Beim dritten Dickmeischkochen büßt wieder l / 4 des noch vor
handenen wirksamen Diastas seine Zuckerbildungskraft gänzlich
ein, mithin
9 / 16 X '/4 — 7 6 4 . und es bleiben 36 / ß4 — 9 / 64 - 27 / 64 an modificirt
wirksamen Diastas in der Meische zurück, welches den Zucker
bildungsproceß vollendet. Das gleiche Verhältniß gilt auch
von der Ausscheidung des Albumins im geronnenen Zustande
wovon noch ein Antheil, und zwar ebenfalls eire» in der
Meischwürze gelöset bleiben.
Da nun auch bei dem Kochen bebrochener Meischantheile
das Diastas in der Erhitzungsperiode von 50 bis zum 60° R,
wenn auch nicht vollkommen — weil diese Wirkung zu bald
unterbrochen wird —, doch großenteils zuckerbildend auf das
Stärkmehl des mehligen Korns des Gerstenmalzschrotes gewirkt
hatte, und da die Erfahrung lehrt, daß man auf dies» Weise
vollkommen klare, sehr süße Würzen erzeugt, die nicht nur einen
hinreichenden Vergährungsgrad, sondern die daraus erzeugten
Biere auch eine lange Haltbarkeit besitzen, so kann von dieser
Seite dem böhmischen Brauverfahren kein Vorwurf gemacht werden.
Da aber der gleiche Erfolg auf einfacherem Wege und mit
einem geringern Aufwands von Mitteln erzielt werden kann, so
sind die Vorwürfe, welche man dwsem Brauverfahren theils in