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Fünf bis zehn Pfd. gelbes Gerstendarrmalz auf 100 K'
lufttrockenes Stärkmehl bedingen auch in der längsten Zeitdauer
keine vollkommene Zuckerbildnng. Beim Gebrauche von 20 bis
30 U Malz auf 100 U Stärkmehl ist ein Zeitraum von 6 bis
8 Stunden zur Vollendung der Gummi- und Zuckerbildnng oft
noch nicht hinreichend.
Bei Anwendung von 50 U Darrmalz auf 100 U Stärk
mehl dauert die Zuckerbildnng 3—4 Stunden; bei 75^ Darr
malz 2—3 Stunden.
100 U Darrmalz 1 '/«—2 Stunden.
150 „ „ 1 IV 4 tt
300 „ „ V 2 —1 „
Eine noch größere Menge Malz beschleunigt die Zuckerbil
dung nicht weiter. Es genügt vollkommen, eine Menge Darr
malz anzuwenden, welche hinreicht, den Meischproceß in einer
solchen Zeitdauer zu bewirken, die auch bei der Malzbierbraue
rei angewendet werden muß, wornach 100 bis 150 K'Darrmalz
auf 100 U lufttrockenes Kartoffel-Stärkmehl sich als das beste
Verhältniß darstellen, ohne jedoch hierdurch die Anwendung von
mehr oder weniger Malz ausschließen zu wollen. In dem letz
ter» Falle wird gerade die Hälfte des sonst aufgewendeten Mal
zes durch Stärkmehl ersetzt. Das Meiste kommt hierbei auf die
Güte des Malzes selbst an. Hat man dasselbe länger als ge
wöhnlich wachsen lassen, so geht auch die Zuckerbildung schneller
vor sich und die erzeugte Würze wird klarer und dünnflüssiger
(weniger schleimig), sie fließt leichter von den Trebern ab, welche
in diesem Falle lockerer sind.
Das Kartoffelbier wird dem Malzbiere in allen seinen Ei
genschaften um so ähnlicher, je mehr Malz und je weniger Kar-
toffel-Stärkmehl man anwendet. Man gelangt dadurch zur ent
gegengesetzten Grenze, wo man auf ein Maximum von Gersten
darrmalz ein Minimum von Kartoffel - Stärkmehl gebraucht.
Dieses letztere Verhältniß läßt sich in einer jeden Braue
rei bei dem Decoctionsverfahren auch ohne einen beson
dern Seihebottich anwenden.
Es muß das Stärkmehl in die Dickmeische in die Brau
pfanne gebracht und unter fortwährendem Rühren mit ihr stei
gend bis zum Sieden erhitzt und gekocht werden, wobei in der
Zeitdauer der Erhitzung derselben von 50 bis 60" R. Auflösung
des Stärkmehls erfolgt, die Zuckerbildung beginnt und dann in