Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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rührt, worauf die Meische bis 40° R. abkühlt, während indessen 
der Braukessel mit 250 U Wasser gefüllt und dieses darin so 
fort bis zum Kochen erhitzt worden ist. So wie das Kartoffel- 
Stärkmehl in der Meische gleichförmig verrührt ist, läßt man 
unter fortwährendem Meischen das kochende Wasser zufließen, 
bis die Temperatur der Meische auf 55" R. und nach etwa 10 
Minuten Ruhe bis nahe 60° R. gestiegen ist, wozu das ganze 
Wasser verbraucht sein wird. Der Kessel wird wieder mit 2OO U 
Wasser zum Nachguß gefüllt, die Meische aber sogleich in den 
Seihebottich gebracht, dieser bedeckt und 1 bis 2 Stunden ruhig 
stehen gelassen, während welcher Zeit nicht nur die Zuckerbil 
dung vollendet, sondern die Würze sich auch durch Absetzen der 
Treber und Stärkmehl-Tegumente klärt, worauf zum Abziehen 
der ersten Würze geschritten werden kann, nach deren Abfluß in 
den hinreichend geräumigen Unterstock der Nachguß mit (200 8 s) 
siedendheißem Wasser auf die Treber gemacht, die erste Würze 
aber zum Kochen mit Hopfen in die Braupfanne aufgepumpt wird. 
Geschieht in diesem Falle die Erhitzung des Wassers und 
der Meische mit einströmendem Dampf, so wird gleich anfangs 
eine proportionale größere Wassermenge in den Meischbottich 
gebracht. 
Diese Meischmethode findet ihre Begründung in der Er 
fahrung; denn die auf diese Art erzeugte Würze ist süßer und 
gährungsfähiger. Sie läßt sich aber auch wissenschaftlich be 
gründen; denn indem man das erste Anbrühen der Meische nur 
bis zu einer Temperatur von 55° R. vornimmt, was nur kurze 
Zeit dauert und wozu weniger siedendes Wasser erforderlich ist, 
wird die zuckerbildende Kraft des Diastas weniger alterirt, und 
nachdem dieses ^ Stunde auf das zu Dextrin aufgelöste Stärk 
mehl gewirkt hatte, kann nun das fortgesetzte Anbrühen der 
Meische bis 60° R. Temperatur ohue besondere Gefahr für die 
Wirksamkeit des Diastas geschehen, weil es seine Hauptwirkung 
auf das Stärkmehl bereits geübt hat. Nun wird das Farbmalz 
zugesetzt, wenn ein solches angewendet wird. Ein früherer Zu 
satz desselben scheint der Zuckerbildung beim Meischprocesse hin 
derlich zu sein. 
Damit die Würze beim Ziehen derselben sogleich klar ab 
fließe, verfährt man so, wie bereits bei der Betrachtung des 
Meischprocesses im Allgemeinen gelehrt worden ist. 
Bei diesem Verfahren, wobei ein besonderer Seihebottich 
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