Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

IV 
Vorrede. 
trägt zu diesen Arbeiten durch freundschaftliche Anlegung und Auf 
munterung und nicht am wenigsten dadurch bei, dass er die Stellen 
der Arbeiten hervorhebt, deren Verständniss dem Leser Mühen bereitet 
und die deshalb noch breiter auszuarbeiten und klarer darzulegen seien. 
Das interessanteste Beispiel dieser Art betrifft die Vorarbeiten und die 
Ausarbeitung der Theoria motus corporum coelestium, von der Gauss 
an Olbers die erste Fassung zur Kenntniss und Beintheilung im August 
1802 sandte. Leider ist diese erste 'S orarbeit und eine in Olbers’ 
Besitz gewesene Abschrift verloren gegangen, und nur die auch nicht 
vollständige Besprechung im Briefwechsel giebt Kunde von der Art 
und Beweisführung dieser später wesentlich umgeformten hervorragenden 
Arbeit. Von wissenschaftlichem Interesse sind auch die Untersuchungen 
zur Methode der kleinsten Quadrate, die Mittheilungen eigener und 
fremder Beobachtungen der kleinen Planeten und der Kometen, die Bahn 
berechnungen und die Vorausberechnungen der Ephemeriden, die von der 
Begeisterung der astronomisch so interessanten Zeit Zeugniss ablegen. 
Neben der wissenschaftlichen Seite des Briefwechsels treten die 
persönlichen Beziehungen beider Freunde nicht zurück. Berührt schon 
die rückhaltlose Anerkennung, mit der Olbers die zunehmende Bedeu 
tung seines jüngeren Freundes verfolgt, wohlthuend, so steigert sich 
das Freundscliaftsverhältniss im Laufe der Zeit immer mehr und findet 
in den Briefen oft rührenden und ergreifenden Ausdruck. Am meisten 
heben sich aus diesem Tlieile des Inhaltes die Bemühungen Olbers’ 
heraus, die er zur Berufung Gauss’ nach Göttingen mit schliesslichem 
Erfolge aufwandte und die der Leser in diesem Briefwechsel in allen 
Einzelheiten verfolgen kann. 
Wie der erste Band, so erscheinen auch die folgenden im Aufträge 
der in Bremen lebenden Nachkommen Olbers’, welche im Andenken an 
ihren bedeutenden Vorfahren durch das Interesse, das dieser wichtige 
Beitrag zur Geschichte der Astronomie erwarten kann, Freude und Be 
friedigung finden werden. 
Die Briefe von Gauss an Olbers sind vor längerer Zeit von den 
Nachkommen Olbers’ der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften 
zu Göttingen überwiesen worden. Diese als Besitzerin des Gauss- 
Archives hat dem Herausgeber das gesammte Manuskript zur Veröffent 
lichung überlassen. Mit dem herzlichen Danke dafür verbindet sich der 
Wunsch, dass die Drucklegung nach Sorgfalt und äusserer Form den 
Erwartungen der Gesellschaft der Wissenschaften entsprechen wird. 
Herrn Professor Martin Brendel in Göttingen ist hierbei der Heraus 
geber für freundliche Hülfe zu grossem Danke verpflichtet. 
\on dem Briefwechsel erscheint zunächst die erste Abtheilung; die 
zweite etwa gleich grosse liegt zum Drucke bereit und wird etwa in
	        
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