Gauss an Olbers. Braunschweig, 1808 Mai 30.
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von 10 000 Toisen. — Mich wundert, dass er Ihnen, liebster Freund,
noch nichts Umständliches davon gemeldet hat, da er doch, wie er mir
schreibt, in dem, was Theorie bei diesen Messungen betreffen wird, sehr
auf Ihren Beistand rechnet.
No. 65. Gauss an Olbers. [31
Braunschweig, 1803 Mai 30.
\ erzeihen Sie mir, dass ich den Dank für Ihren letzten Brief vom
5. d. und die darin enthaltenen Mittheilungen so lange verzögert habe.
Von den Beobb. der Pallas habe ich nur erst die Ihrigen berechnet,
hier das Resultat:
Al
Dekl.
Unterschied
April 15.
283° 5'39,9"
15° 42' 20,3"
- Ul"
+ 9,3'
„ 20.
283° 26' 47,3"
16° 34' 18,4"
u
00
1
— 32,6'
„ 24.
283° 38' 3,9"
17° 14' 30,4"
+ 20,9"
—16,6'
„ 25.
283° 40' 0,6"
17° 25' 0,7"
+ 15,6"
— 30,3'
Ihre Voraussetzung in Ansehung der Dekl. des 11. April war richtig;
es ist bloss ein Schreibfehler in meinem Briefe gewesen.
Bis jetzt habe ich noch von keiner CJ. Beob. dieses Jahres Nachricht.
Aus der Connaissance des Tems An XIII, die ich soeben als Geschenk
des B. d. L. durch von Zach erhalte, sehe ich, dass Herr Burckhardt
im Juni dieses Jahres die Länge Grad grösser hat, als nach meinen
Tafeln (vorausgesetzt, dass daselbst die Oerter für den Mittag angesetzt
sind); in der Tliat kann so viel Ungewissheit noch ganz füglich statt
finden.
Meine Reise nach Bremen, auf die ich mich so sehr freue, würde
ich schon in diesen Tagen antreten; ich verschiebe mir dies Vergnügen
noch ein Weniges eines Freundes wegen, der gern mit mir in Gesell
schaft dahin reisen möchte und seiner Angelegenheiten wegen noch
nicht gleich abkommen kann. Ich hoffe, dass das Ungewitter, das leider
gegen diese Gegenden aufzieht, meinem Lieblingswunsche keine wesent
lichen Hindernisse in den Weg legen werde.