Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

16Q Olbers an Gauss. Bremen, 1808 August 21. 
zu schicken. Ihre Briefe an mich können Sie immer hierher schicken, 
bis ich Ihnen meine Ankunft in Gotha anzeigen kann. 
Durch Dr. Maskelyne habe ich in diesen Tagen eine kleine Schrift 
von Professor Beinkley in Dublin über das KEPLEß’sche Problem er 
halten; aber leider keinen Brief und keine Beobb. von Cj. oder 4. 
Von Ende lässt sich Ihnen bestens empfehlen; er bleibt wenigstens 
den ganzen Winter hier, und wir werden, wenn ich selbst anders hier 
bin, sehr nahe Nachbarn sein. 
Sie verzeihen, liebster Olbees, diesen abrupten Brief der Zerstreuung 
und kurzen Zeit, in der ich ihn schreibe. Aber meine herzliche Liebe, 
meine innige Verehrung für Sie, bester Freund, für Ihre würdige Gattin, 
für Ihre liebenswürdige Doris und Ihren holfnungsvollen George, in 
denen Ihre schöne Seele so treu nachgeformt ist, sind so unwandelbar 
und ewig in meiner Seele, wie diese selbst. Die Erinnerung an die 
bei Ihnen zugebrachten Tage, bleibt mir, so oft sie sich auch wieder 
holt, ein immer gleich süsser Genuss. 
Allen meinen dortigen Bekannten viele Komplimente; das beste 
dem gütigen Fräulein v. Veints. Darf ich nicht etwas gut von mir 
denken, dass die grossmüthige Güte eines Wesens von so seltenen Vor 
zügen mich nur bescheidener macht? 
N0.73. Olbers an Gauss. [38 
Bremen, 1803 August 21. 
Vor allen Dingen meinen wärmsten, innigsten Dank für das mir 
so angenehme, unschätzbare Geschenk Ihres Portraits, das mir unser 
Schavabz gebracht hat. Es ist glücklicher Weise ganz zum Erstaunen 
ähnlich und frappirt alle sogleich, die es nur sehen und Sie gekannt 
haben. Schwaez hat sich selbst übertroffen: keiner Ihrer Züge ist ver 
fehlt. Sobald ich nur ein wenig Zeit gewinnen kann (noch bin ich mit 
Officialarbeiten überhäuft), wird er versuchen, ob er auch mein Bild 
einigermaassen ähnlich machen kann. 
Ihre praktischen astronomischen Beschäftigungen sind äusserst 
interessant. Die kleine Schwierigkeit und Anomalie in der beobach 
teten Zeit der Signale auf dem Brocken wird sich bei unmittelbarer 
Kommunikation mit Herrn v. Zach schon gehoben haben. Wahrschein 
lich war es nicht möglich, diese Signale so genau zur verabredeten 
Zeit zu geben. 
Ich habe die Sternbedeckung nicht beobachtet. Selbst an Beob. 
der 01 insterniss wurde ich verhindert. Hier ist aber diese O Finsterniss,
	        
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