Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Gauss an (fibers. Braunschweig, 1804 Juli 24. 
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leidlicli durch rein elliptische Elemente darstellen lassen. Wenn nur 
bald Meridianbeobb. angestellt und bald bekannt gemacht werden! Von 
Gotha und Paris aus dürfen wir dies Jahr wohl auch noch nicht viel 
erwarten, da Zach und Méchain noch genug mit der Erde zu thuu 
haben. 
Neulich habe ich die sämmtlichen BüRG’schen, ZACH’schen und 
OaiANi’schen Meridianbeobb. der Ç von vorigem Jahre nach meinen 
letzten Elementen berechnet, die bloss nach den 3 viel frühem Palermer 
Beobb. korrigirt waren, und die Uebereinstimmung noch sehr gut ge 
funden. Ich erwarte daher mit grossem Verlangen, wie diese Elemente 
mit den heurigen Beobb. stimmen werden. Es sollte mich sehr freuen, 
wenn Sie vor Ihrer Abreise nach Rehburg noch eine oder die andere 
erhaschen könnten. 
Dass das Nationalinstitut in Paris auf die Theorie der ^ Störungen 
einen Preis gesetzt hat, weiss ich bloss vom Hörensagen, da ich Zeitungen 
nur unordentlich zu lesen pflege. Steht vielleicht im Moniteur oder 
sonstwo das Programm in extenso, so bitte ich um Nachweisung der 
Nummer. Mir deucht eine solche weitläufige Arbeit fast noch zu vor 
eilig. Wenn indess in diesem Jahre recht gute Meridianbeobb. gemacht, und 
vom vorigen noch welche bekannt werden (ohne welche man die Nei 
gung der Bahn und mehreres nur erst beiläufig bestimmen kann) — 
vielleicht werden sich in der Conn. des tems XIV., die ich noch nicht 
gesehen, noch welche von Bouvard, oder von dem Observât, de l’école 
militaire, von Burckhardt oder Le François finden —, so bin ich unter 
gewissen Umständen wohl geneigt, mich auf die Arbeit einzulassen. 
Herschel’s Entdeckungen, deren Sie erwähnen, sind mir noch ganz 
unbekannt. Sie verbinden mich sehr durch Kommunikation seiner Ab 
handlung. Die Philos. Trans, kommen gar nicht zu uns, obgleich die 
Helmstedter Universitätsbibliothek sie anschaflen sollte. 
Dass Zach den Generalsrang erhalten hat, weiss ich nur aus 
No. 43 der Gotli. geh Zeitg. Ich habe, seitdem er von hier abgereist 
ist, gar keine direkten Nachrichten von ihm. Von dem Wirthe auf 
dem Brocken (wo ich am 14. und 15. dieses mit einigen hiesigen Freun 
den war) hörte ich, er wisse von den Signalen, die er diesen Sommer 
geben solle, kein Wort. 
An S[eyffer]’s Bekehrung in Bayern habe ich, aufrichtig gesagt, 
nicht viel Glauben. Es ist Schade um das weggeworfene Gehl und den 
guten Willen des Kurfürsten. Unsere Sternwarte könnte, wenn Zach 
sich mit mehr Wärme derselben angenommen hätte, vielleicht schon zur 
Hälfte stehen; nun wird vielleicht das Eisen ungeschmiedet erkalten. 
Die neue Sternwarte in Göttingen unter solchen Bedingungen, wie Sie 
erwähnen, einst zu übernehmen, würde, glaube ich, derjenige, über den 
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