Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Braunschweig, 1805 Februar 12. 
Bei der Beob. vom 2. Okt. muss ein Fehler oder vielleicht eine 
Verwechslung- vorgefallen sein. 
Die 8 finde ich so: 
Aug. 30. 5 h l m 40 s M. Z. in Seeberg 337° 0'36,1" -f-15° 1' 49,8" 
Jetzt bin ich bei den Beobb., die um die Zeit der § 1803 gemacht 
sind. Leider darf ich weder in die OniANi’schen, noch in die DAviD’schen 
viel Vertrauen setzen, der Unterschied in beiden Berechnungen der 8 
ist schon ein böses Augurium. Piazzi werde ich zur Beob. der 4 im 
nächsten Jahre dringend auffordern, sobald ich die Ephemeride fertig 
habe. Er wird sie diesmal um so leichter beobachten können, da sie 
weit heller sein wird, als in den vorhergehenden Jahren. 
Oriani’s Beobb. 1803 müssen entweder sehr schlecht sein, oder er 
hat falsch gerechnet; denn 3' konnten die VI. Elemente im Juni 1803 
nicht differiren. 
Auf v. Lindenau’s Meridianbeobb. der % im Jan. 1805 darf ich 
wohl nicht zu sicher fussen; er scheint, unter uns, doch noch nicht 
praktische Fertigkeit genug zu besitzen. Er hat im angebogenen Briefe 
mir auf mein Verlangen einige Fixsternpositionen übersandt, die 
gewiss nicht zuverlässig sind. 
Sie werden aus diesem Briefe auch noch ersehen, dass Schröder 
durch ein Missverständniss ein Passage-Instrument in Arbeit genommen hat. 
Hr. v. Z[immermann] hatte bei v. Lindenatj bloss angefragt, in wie langer 
Zeit wohl ev. eines vollendet werden könne, und Schr. hatte eine 
wirkliche Bestellung verstanden. —• Mir scheint es nicht rathsam/ un- 
serm H[erzog], der damals abwesend war, davon zu sagen. Ich habe 
daher Hrn. v. Linden au geantwortet, dass „der H[erzog] nicht hier sei, 
und dass ich, obwohl die Acquisition des Instruments mir nicht an 
ders als willkommen sein könnte, doch zweifelte, dass der H[erzog] eher 
eine bestimmte Bestellung auf jenes Instrument zu geben geneigt sein 
würde, ehe der Bau der Sternwarte definitiv entschieden sei, und dass 
dieses nicht geschehen könne, ehe Hr. v. Zach erklärt hätte, inwie 
fern er sich für dieselbe interessiren wolle, da ich daher Hrn. v. Zach’s 
Antwort auf Lindenau’s an ihn gemachte Eröffnung mit Ungeduld er 
warte u. s. w.“ — Ich hoffe, dass diese bald eintreffen muss, und werde 
auf alle Fälle dahin sehen, freie Hände zu behalten.
	        
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