Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Braunschweig, 1806 Januar 3. 
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besserung im Art. 61. Allein bei einiger Aufmerksamkeit sieht man 
leicht, dass Ihre Methode völlig einerlei Resultat geben muss, wenn 
man, statt den mittl. Ort in v zu setzen, ihn in A oder sonst wo auf 
tang ß" 
XvO hinsetzt, weil hier m 
das einzige, was man von 
sin (A” — a") ’ 
der mittl. Beob. in Gebrauch nimmt pag. 45 x ), unverändert bleibt und der 
tang der Neigung von AO gegen die Ekliptik gleich wird. 
Hätten nun die AO und AB eine solche Lage, dass sie einander 
senkrecht schnitten, wie in Fig. 19, so würden ¡u und v zusammenfallen 
und Ihre Methode unmittelbar die ge- 
A naueste Parabel geben. Etwas grössere 
Abweichung würde jene geben als diese, 
wenn AB und AO sich in einem spitzem 
ß Winkel schneiden, wie in Fig. 18. 
A- 
A 
o— 
o 
Fig. 19. 
A— 
Fig. 20. 
Schnitten sie aber einander in einem sehr spitzen Winkel wie in Fig. 20, 
so wird jene Methode ein von der Wahrheit beträchtlich verschiedenes 
Resultat geben, und dieser Fall tritt allemal ein, wenn die Tangente der 
scheinbaren Bewegung mit der Linie AQ einen sehr spitzen Winkel macht, 
oder die Richtung dieser Bewegung beinahe durch den Sonnenort geht. Es 
wäre interessant zu untersuchen, ob es ausser diesem Falle noch andere 
geben könne, wo zwar die Richtung der scheinbaren Bewegung keinen 
sehr spitzen Winkel mit AO macht, wohl aber doch AR? Ich glaube 
dies fast bejahen zu können und werde dies in weitere Untersuchung 
nehmen. Doch genug über diesen Gegenstand, worüber ich schwerlich 
etwas Ihnen Neues sagen kann. 
Mit der Ausarbeitung meiner Methode bin ich zwar noch eben 
nicht fortgerückt, doch denke ich, dass es, komme ich erst recht 
hinein, desto geschwinder gehen soll. Einige zufällige Umstände 
waren vor einiger Zeit Ursache, dass ich verschiedene Untersuchungen 
über die Interpolationstheorie 2 ) auszuarbeiten anfing; ich glaubte dies 
auf einen oder ein paar Bogen bringen zu können, nun sind es 
aber 4 geworden, die gedruckt wohl 8 füllen könnten. Gerade die 
letztere grössere Hälfte ist es, von der ich bei meiner Methode, die 
Perturbationen zu berechnen, einen sehr nothwendigen und vortheil- 
haften Gebrauch mache, daher ich wohl Gelegenheit wünschte, jene Ab- 
x ) Bd. I, Abhandlung 1, § 38, S. 31. 
*) Siehe Gatjss’ Werke, Bd. III, S. 265 ff. und 328 ff. 
Sch. 
Sch.
	        
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