Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1806 December 11. 
no. 152. Olbers an Gauss. [si 
Bremen. 1806 December 11. 
Nur in Eile zeige ich Ihnen an, dass ich den am 10. Nov. morgens 
v Hrn. Pons in Marseille entdeckten kleinen Kometen 1 ) hier des beständig 
trüben Himmels wegen erst am 8. Dec. habe aufsuchen können. Ich 
fand ihn sogleich über 110 im Becher Bode. Seine Grösse und Licht 
stärke muss beträchtlich zugenommen haben. Um 5 h 35 m 25 s Mittl. Z. 
morgens folgte er auf 110 in 26,3 S und war 7' 13" nördlicher, woraus 
ich vorläufig seine Al 177° 15', seine südl. Dekl. 13° 55' bestimmt 
habe. Auch Bessel hat ihn denselben Morgen beobachtet. 
Heute morgen habe ich ihn wieder gesehen, und ein paar mal mit 
einem kleinen Stern verglichen, den ich aber zwischen den Wolken 
noch nicht habe erkennen können. Der Komet war noch heller und 
augenfälliger, und er hatte einer beiläufigen Schätzung nach gegen 4° 
in der Dekl. nach Süden zurückgelegt, da er nun mit 'Q und rj südlich 
ein Dreieck bildete. 
Wir haben noch immer starke Einquartirung, über 3000 Mann 
holländischer und französischer Truppen in der Stadt. 
No. 153. Olbers an Gauss. m 
Bremen, 1807 Januar 3. 
Sie haben mich durch Ihre Güte so verwöhnt, dass ich gleich un 
ruhig werde, wenn Ihre mir so lieben Briefe länger als ich wünsche 
ausbleiben. Hoffentlich macht mich indessen nur meine Ungeduld 
besorgt, und Sie sind durch keine Unpässlichkeit abgehalten, mir die 
Freude zu machen, etwas von Ihnen zu lesen. 
Ich setze freilich als wahrscheinlich voraus, dass Bessel Ihnen 
von dem Kometen umständliche Nachricht wird gegeben haben; indessen 
will ich doch auf alle Fälle etwas darüber sagen. Seine fortdauernde 
Sichtbarkeit zeigte ich Ihnen sogleich an; allein wahrscheinlich werden 
Sie, wenn das Wetter dort eben so trübe gewesen ist wie hier, ihn 
nicht mehr gesehen haben. Wir haben nur folgende Beobb. machen 
können:
	        
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