Olbers an Gauss. Bremen, 1807 August 5.
379
Juli
25.
ll h 12 m 54 s
20° 13' 6,4’
??
27.
ll h 45 m 34 s
226° 52' 47,6"
19° 52' 47,1
V
28.
10 h 25 m 55 s
226° 59' 17,1"
V
28.
10 h 31 m 3 S
19° 43' 5,8'
29.
ll h 42 m 31 s
227° 6'48,3"
Die Dekl. vom 22. ist weniger zuverlässig, da der Stern, wodurch
sie bestimmt wurde, keine ganz schickliche Lage hatte. Bei den übrigen
Dekl. konnten Sterne gebraucht werden, die fast auf dem Parallel der
Pallas waren, und der Beobachtungsfehler, wenn anders die La Lande-
schen Z.-D. richtig sind, kann nicht wohl 5" betragen. Die PR vom
25. an gründen sich hauptsächlich auf den pag. 75 vorkommenden Stern
8.9. Grösse 15 h 7 m 3 s Z.-D. 28° 53'27". Nach mehreren Vergleichungen
mit vorhergehenden und nachfolgenden Sternen habe ich die Durch
gangszeit durch den mittlern Faden um 1,7 S verbessern und also statt
15 h 7 m 3 8 auf 15 h 7 m 1,3 S setzen müssen. Sollte aber doch die La Lande-
sche Angabe richtig sein, so würden alle Pi der Pallas vom 25. Juli
an um 25,5" zu vergrössern sein.
Ihre III. Elemente der Vesta-Bahn, für deren schleunige Berechnung
ich Ihnen recht sehr verbunden bin, hat mir Bessel geschickt. Wie
Sie erwarteten, haben die II. Elemente nur geringe Veränderungen er
litten. Ich habe der Versuchung nicht widerstehen können, daraus so
gleich und mit einiger Aufmerksamkeit und Schärfe den Ort der Vesta
für den 25. März 1796 zu berechnen, und finde, dass sie an diesem
Tage um 10 h 30 m 37 s den mittleren Faden unter der scheinbaren Z.-D.
von 28° 23' 55" hätte passiren müssen. Aeusserst begierig erwarte
ich nun die Zeit, da sich das Sternbild des Löwen wieder aus der
Morgendämmerung zeigen wird. Fehlt nicht einer von den 3 Sternen
6.7. und 7.8. Grösse, die zunächst vor m hergingen und ist nicht
sodann bei diesem fehlenden durch einen Schreib- oder Druckfehler die
Z.-D. 29° statt 28° angegeben, so hat man wahrscheinlich, während
man diese 3 Sterne beobachtete, die Vesta nördlich unbemerkt vorbei-
passiren lassen. Dies wäre um so mehr zu bedauern, da nach einer
freilich noch nicht ganz genauen Durchsicht die Vesta sonst nirgends
in der Hist. Cel. vorzukommen scheint.
Was sagen Sie, mein theuerster Freund, zu der sonderbaren An-
maassung der Leipziger Akademie, uns den schönsten Theil des Orion
als ein Napoleons-Gestirn auf dringen zu wollen? Dies ist wahrlich eine
sehr bequeme und wohlfeile Art, dem Kaiser ein Kompliment zu machen.
— Aber können die Astronomen dies dulden? Hätten die Leipziger
Astronomen sich noch durch irgend eine Keihe von Beobb. am Fixstern
himmel ein ausgezeichnetes Verdienst erworben, so möchten sie einiger-