Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1811 December 10. 
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wurden 4 Sterne von La Lande gebraucht, deren Reduktion auch 
kleine Ungewissheiten liess, doch gingen diese nicht über 10". Mit den 
Beobb. des 9. bin ich sein- zufrieden. Ich konnte unmittelbar 2 Sterne 
von Piazzi und 2 La LANDE’sche brauchen, und die 4 Beobb. für die 
sowie die 5 Beobb. für die Dekl. stimmten ganz vortrefflich. 
Das Einzige, was man bei gut bestimmten Sternen zu fürchten 
hat, ist eine unrichtige Schätzung des Mittelpunktes des Kometen. 
Dem daraus so leicht entstehenden konstanten Fehler suche ich mög 
lichst durch \ eränderung der Mikrometer, und Vergleichung mit ver 
schiedenen Sternen zu begegnen. 
Meine Tochter hat mich mit einer Enkelin erfreut (sie hatte bisher 
3 Söhne). Mutter und Kind sind bisher sehr wohl. 
\ on den obigen Mittheilungen aus französischen Briefen bitte ich 
keinen öffentlichen Gebrauch zu machen, da mir einiges nur unter dieser 
Bedingung kommunicirt ist. 
Ich denke, Sie haben dort junge Freunde genug, die Bouvard’s 
Beob., bei der allerdings auf Refraktion grosse Rücksicht genommen 
werden muss, für Sie reduciren können. Wo nicht, so will ich es gern 
übernehmen. Sie müssen natürlich Ihre Zeit mit solchen Kleinigkeiten 
nicht verderben. — Allein für angehende Astronomen kann diese Re 
duktion eine gute Uebung sein, da sie, wenn man alles genau nehmen 
will, eine ziemlich weitläufige Rechnung erfordert. 
No. 252. Olbers an Gaiiss. [uo 
Bremen, 1811 December 10. 
Ich eile, Ihnen einen neuen Kometen 1 ) anzukündigen, den Pons 
am 16. Nov. tief im Süden bei dem Gestirn der Taube entdeckt hat. 
Hr. Blanpain hat folgende Beobb. von ihm gemacht: 
Marseiller mittl. Zeit. 
Nov. 17. ll h 53 m 67° 25' 25° 58' S. 
„ 18. 12 h 23 ,n 67° 15' 25° 25' 
„ 19. ll h 59 m 67° 5' 24° 51' 
Der Komet war sehr klein und schwach; in dem unregelmässigen 
Nebel konnte man doch einen kleinen Kern unterscheiden. 
Da es gestern Abend etwas heiter war, habe ich den Kometen 
0 Komet 1811 II; vergi. Bd. I, No. 55, S. 820. 
Sch.
	        
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