Olbers an Gauss. Bremen, 1812 März 28.
497
Aufmerksamkeit geschehen sei, will ich Ihnen durch Anzeigen der beiden
erheblichsten Druckfehler beweisen: pag. 9 steht longitudines statt latitu
dines, und pag. 26 138 54” statt —138 534”. Aber nun ist mir bei
der Methode dei kleinsten Quadrate noch ein Bedenken eingefallen,
wesswegen ich Sie um Belehrung und Zurechtweisung angelegent
lichst bitte.
Ich begreife nämlich nicht, warum man nicht sogleich bei den
Gleichungen
n -\-ap-\-bq-\-cr-\-ds etc. = 0
n' -f- a'p -j- b'q -f- c’r -(- d's etc. = 0. . . . [A]
etc
mit der Elimination anfangen kann, ohne erst alle Koefficienten der
Gleichungen
[an] + [aa]p + [ab] q -f [ac] r [ad] s etc. = 0
etc
zu berechnen? Statt der Multiplikation dividire man jede Gleichung [A]
mit dem Koefficienten von p, so wird man statt jener Gleichungen
haben:
n , . b c d
-—r P H <7 H r H s etc. = 0
a a a a
n' b' c! d'
-, + P + ~'(L+ ~,r + s etc. = 0 . . . [B]
aaa a 1 J
etc
Addirt man diese Gleichungen, deren Zahl m sein mag, zusammen, und
setzt nach der Analogie Ihrer Bezeichnung
n n’ n"
a ' a' ' a"
b"
+ etc. =
+ etc. =
etc.
so erhält man:
und hieraus:
laj
-f- mp -f*
bl
— \ q 4- — r etc. = 0
la] la]
P =
n
L a\ L
q
m m
m
r etc.
[I]
Setzt man diesen Werth von p in die Gleichungen [B], welches,
wie man sieht, ohne alle Mühe geschehen kann, so erhält man wieder
m Gleichungen, in denen kein p vorkommt, und die ich so bezeichnen will:
Olbers. n. 82