Gauss an Gibers. Göttingen, 1813 September 13.
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\ erlust an Helligkeit, was bei ersterem sich umgekehrt verhält. Ich
glaube daher, dass es doch wohl gut ist, die Oeffnung des Objektivs
etwas grösser zu machen, als jenes Produkt, aber doch nicht so gross
wie bei den meisten Kometensuchern, die ich unter Händen gehabt habe.
Dass Hr. Wisniewsky den Kometen von 1811 noch einmal wieder
beobachtet haben soll, erfahre ich erst durch Ihren Brief.
Hr. Gerling hat die Bahn des letzten Kometen von diesem Jahre
nach Ihren und meinen Beobb. nochmals verbessert und gefunden:
1813 Mai 19,445 07 Göttingen
Perihel . . . 0,084 921 2
197° 43' 7,7"1
Knoten ... 42° 40' 15,2"! VOm Sclllx Aequ - des 15 * A P r * gezählt
Neigung ... 81° 2' 11,8"
Die Vergleichung
mit den Beobb.
giebt folgende Unterschiede:
Apr.
n
i.
1
OS
'co
+
8,5"
•n
9.
+ 2,0"
+
34,3"
Gauss
»
11.
5,3"
—
17,7"
13.
— 1,6"
—
0,4"
Bouvard
r
14.
7,4"
—
28,6"
Gauss
14.
+ 2,7"
—
8,4"
r
15.
- 0,9"
+
28,7"
Olbers
19.
- 25,1"
-f 103,9"
»
21.
- 56,6"
—
59,2"
21.
- 30,1"
—
5,2"
Gauss
r
21.
- 22,8"
—
24,1"
Harding Meridian
??
24.
45,2"
—
41,4"
Olbers
??
24.
+ 0,4"
—
11,6"
Harding Meridian
W
25.
- 23,3"
—
67,S '\ Olbers
n
25.
— 9.4"
—
O n À ft I
n
25.
+ 0,7"
-f
1,4"
Harding Meridian
Unsere Kreismikrometerbeobb. sind also, ein paar Dekl. etwa aus
genommen, viel besser als Zach’s Beobb. durch Azimuth und Höhe.
Was er als Beweis für die Güte seiner Beobb. anführt, ist mir gerade
ein Beweis vom Gegentheil. Er beobachtete nämlich den 11. Apr. die
centrale Bedeckung eines Sterns vom Kometen, und seine Kometenbeob.
gab ihm auf wenige Sekunden die Position des Sterns. Das ist kein
Wunder, denn Zach hat gewiss gar nicht den Kometen, sondern den
Stern beobachtet. Ich beobachtete ganz in derselben Minute hier in
Göttingen den Stern und Kometen am Kreismikrometer mit 120 maliger
Vergrösserung; Komet und Stern hatten fast ganz einerlei Dekl., aber
der Komet folgte dem Stern um 4 Zeitsekunden; meine Beobb. waren
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