Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Göttingen, 1814 April 23. 
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die Göttinger 'S ergleichungen werden zeigen, wie gut diese erste auf 
meiner Sternwarte ordentlich beobachtete Opposition ausgefallen ist. 
und deshalb bitte ich sie, diese Beobachtungen, wenn Sie an unsern 
Gauss schreiben, mit meiner herzlichsten Empfehlung mitzutheilen. w *) 
Bessel ist übiigens sehr wolil und vergnügt. -— Für seinen Br adle y 
noch immer wegen des Verlags in Ungewissheit. 
Wird die M. C. noch fortgesetzt? Das Novemberstück ist das letzte, 
das ich erhalten habe. Mein armer Sohn ist noch immer in Hamburg 
und macht mir natürlich viele Sorge. 
Meine Hand und mein Kopf wollen noch das Schreiben nicht ver 
tragen. 
278. Gauss au Olbers. [121 
Göttingen, 1814 April 23. 
Recht vielen Dank für die gütige Mittheilung der BESSEDschen 
Uesfabeobb., die mir sehr willkommen waren, da ich ausser meinen 
eigenen und den Seeberger Beobb. noch keine anderen habe, zumal da 
die meinigen am Quadranten nicht vorzüglich gut sind, und Nicolai 
bloss jR hat. Gerling wird die Vergleichung über sich nehmen. 
Mit Bedauern sehe ich aus Ihrem Briefe, dass Sie krank gewesen 
sind. Ihre Unruhe wegen Ihres Sohnes kann ich mir vorstellen, jetzt 
wird dieselbe, Gottlob, auch gehoben sein. Die Zeitumstände haben 
meinen sehnlichen Wunsch, Sie, theuerster Olbers, einmal wieder zu 
sehen, bisher immer vereitelt. Mich verlangt so sehr danach; könnten 
Sie uns nicht diesen Sommer einmal in Göttingen mit einem Besuche 
erfreuen? Ich wünschte mich über so manches einmal mit Ihnen aus 
zusprechen, auch über unsere neue Sternwarte in manchen Punkten 
Ihren Rath [zu] benutzen. 
Es ist alle Hoffnung da, dass die Regierung sich derselben thätig 
annehmen werde; in dem Augenblick ist freilich die Geldklemme noch 
so hart, dass nicht viel dafür geschehen kann, doch sind schon 1500 Thlr. 
angewiesen, damit wenigstens etwas fortgearbeitet werden kann. Ueber- 
liaupt entwickelt die hannoversche Regierung in Beziehung auf Göttingen 
eine grosse Liberalität. Sie erkennt zwar nichts an, was von der west 
fälischen Regierung gethan ist; allein dies ist nur formell zu verstehen, 
und muss der Konsequenz wegen so sein. Die meisten von der west 
fälischen Regierung angestellt gewesenen Professoren sind bestätigt. 
0 Das Citat aus Bessel’s Brief is.t nicht ganz wörtlich. 
Sch.
	        
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