Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Göttingen, 1814 April 23. 
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Auch die Breiten, die übrigens schon ohne die Korrektion recht 
gut harmonirten, stimmen mit derselben noch etwas besser untereinander 
ohne Korrektion mittlerer Fehler . . . 5,5" 
mit * „ „ . . . 4,0" 
Die \ erbesserung der Masse ist der alten und zwar Vergrösse- 
rung. Freilich ist dies Resultat noch prekär, aber ich vermuthe, dass 
sie doch, nachdem t) und $ zugezogen sein werden, nicht kleiner als 
irV sein wird. Wie ich höre, hat La Place selbst in der IV. Ausgabe 
der Expos, (welche ich noch nicht gelesen habe) die alte Masse nach 
den Saturnbeöbb. etwas vergrössert, obwohl nur sehr wenig, ich glaube 
die Pallas (zumal wenn erst noch mehrere Oppositionen benutzt werden 
können) muss hier zuverlässigere Resultate geben. Ich wünsche übrigens, 
dass obige Mittheilung noch unter uns bleibe. Die alte Bestimmung 
gründete sich bloss auf den 4. Jw-pRertrabanten, dessen Abstand La Place 
8' 16" setzte; Triesnecker fand 1|" mehr, und man müsste noch 1£" mehr 
nehmen, um meine Masse zu finden. Wenn Wurm (M. C. 1802) bei 
Berechnung von Triesnecker’s Beobb. nicht den ^-Halbmesser, welchen 
Triesnecker’s eigene Messungen gaben, annehmen, sondern den von 
Schroeter gefundenen vorziehen wollte, so scheint er mir Unrecht zu 
haben; ohne Schroeter’s Messungen Eintrag zu thun, scheint mir hier 
nicht sowohl der absolut richtige, als vielmehr derjenige, welchen Tries 
necker mit seinen Augen und seinem Fernrohr beobachtete, angewandt 
werden zu müssen. 
Es ist sonderbar, dass unser Kreis auch durch Fixsterne auf der 
Südseite des Zeniths, wenn ich deren Dekl. nach Pond annehme, einige 
Sekunden weniger für die Polhöhe [giebt] als der Polarstern. « Orionis, 
a Canis min. und a Leonis gaben gut übereinstimmend 51° 31' 52,5", 
der Polarstern 51° 31' 55,5" (Sonne im Sommer etwa 49", im Winter 
51"). Ich werde bald anfangen eine Reihe von Beobb. zu machen, um 
die Refraktionen unabhängig von fremden Bestimmungen abzuleiten. 
Es scheint hier immer noch eine Nachlese zu halten zu sein. Dass 
Bessel sich bloss an das Mariotte’scIic Gesetz hält, ohne auf die Wärme 
abnahme Rücksicht zu nehmen, die doch ein unbezweifeltes Faktum ist, 
will mir nicht ganz gefallen. 
Diesen Winter habe ich einen jungen Sachsen, Möbius, hier ge 
habt, dessen Geschicklichkeit mir von vielem Werth gewesen ist. Nach 
dem dieser abgegangen ist, bin ich einstweilen ohne alle Hülfe. \ iel- 
leiclit kommt indessen Hr. Encke diesen Sommer wieder auf einige 
Zeit zurück. 
Ich lege Ihnen hier einen Abdruck der Abhandlung über die Kometen-
	        
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