Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1814 Mai 28. 
545 
2. Scheinen sie mir die 4 nbequemlichkeit der Formeln 
x = VF + G’o + Ho- 
etwns zu gross anzuschlagen. Ich glaube, ich habe Ihnen schon darüber 
geschrieben. Einmal ist mir diese Form anfangs bequem, eine erste 
Annäherung für o zu finden, denn da setze ich q = 1, = | = i 
oder £ etc., ziehe ohne Logarithmen die Wurzel nur bis 2 Decimalen 
aus und finde sogleich die Zwischenzeit aus den Tafeln. Dadurch bin 
ich dem wahren A\ ertli von q immer so nahe gekommen, dass ich jene 
Formeln nur zwei-, höchstens dreimal durch Logarithmen zu berechnen 
nöthig hatte. I nd dann zweitens ist auch diese Berechnung durch 
Logarithmen gar nicht unbequem. Man darf der Gleichung nur die 
Form geben: 
und dann -|- qJ ^ o = taug 2 f. oder wenn -{- oj negativ ist, 
— cos 2 f zu setzen, um diese Formeln beinahe mit derselben Leichtig 
keit zu berechnen als die Ihrigen für r und x. 
Glauben Sie nicht, lieber Gauss, dass ich Ihrer Form den Vorzug 
streitig machen will. Ich möchte nur auch die meinige nicht ganz für 
so unbequem angesehen wissen, als sie vielleicht in den höchst nach 
lässig und unbehülflich berechneten Beispielen in meiner Abhandlung 
erscheint. 
Ich danke Ihnen recht sehr für die Notiz, die Sie mir von dem 
Erfolge Ihrer Untersuchungen über die Störungen der Pallas geben. 
Ich finde eine Vermehrung der 4 Masse von ^ gar nicht unwahrschein 
lich, und würde selbst -fe zugeben. Ich habe Wurm’s Abhandlung bei 
der Gelegenheit wieder nachgelesen, und die Masse des 4 scheint mir 
noch wirklich diesen Grad der Ungewissheit zu haben. Höchst neugierig 
bin ich, das Resultat zu wissen, wenn die Perturbationen vom $ und b 
erst mit in Anschlag gebracht sind. — Sind denn die Perturb. vom b 
so ganz unbeträchtlich, wie sie nach den rückbleibenden so kleinen 
und unbedeutenden Unterschieden zwischen Beob. und Rechnung in den 
9 Oppositionen zu sein scheinen? 
Ungemein freue ich mich, dass Sie sich mit den Refraktionen theore 
tisch und praktisch beschäftigen wollen. Allerdings glaube ich, dass 
hierin noch immer viel zu thun übrig bleibt. — Fehlt noch viel zur 
Vollendung Ihrer Sternwarte? Sind die Instrumente schon bestellt? Es 
geht doch immer eine geraume Zeit darüber hin, ehe sie fertig werden. 
Fast mit moralischer Gewissheit habe ich einen Druckfehler im 
Cornelius Gemma entdeckt, wo man distabat eo die, statt distabat 20 die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.