Gauss an Olbers. Göttingen, 1814 Juni 15.
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ist zum Repetiren eingerichtet, so dass die etwaigen lokalen Ungleich
heiten der Schraube ganz eliminirt werden. Heute Nachmittag 4| Uhr
war der Abstand des grössten Fleckens vom nächsten Rande 5' 52,3".
Ich habe mit Nicolai Beobb. der Sonnenflecken verabredet; er soll die
am Pass.-Instr. beobachten, ich will die Abstände vom Rande messen
und zur Ergänzung die Dekl., so gut es gehen will, am Mauerquadranten.
Dies ist freilich ein schlechter Nothbehelf, das Beste wäre ein Faden
mikrometer auf einer parallaktischen Maschine. Indessen habe ich ein
parallaktisches Stativ für unser Heliometer in München bestellt, und
hofte dann, wenn ich es erst besitze, sogleich die Positionswinkel un
mittelbar mit ziemlicher Schärfe messen zu können, so dass die Zeit
gar nicht mehr beim Messen zu helfen braucht. Vorerst liegt das Helio
meter nur auf einem elenden Stativ. Was für schöne Kometenbeobb.
werde ich dann künftig machen können. Entdecken Sie uns nur
bald einen.
Mit der Pallas geht es wunderlich. Nicolai hat die numerische
Berechnung der Sa turn Störungen für die 9 Oppositionen vollendet; aber
die vorherige schöne Uebereinstimmung wird dadurch etwas schlechter.
Immer aber bleibt die Nothwendigkeit der Vergrösserung der Jupiter -
masse entschieden, und wird noch etwas grösser, nämlich = 4<r- Ohne
Verbesserung der Jupitennasse wird die möglich beste Uebereinstimmung
Summe der Quadrate . . . 4110"
Mittlerer Fehler = V™ = 21".
der Längen wie folgt:
6,7"
-27,7"
4,2"
+ 28,7"
4- 31,0"
— 18,7"
— 6,5"
— 33,3"
+ 0,1",
Mit Vergrösserung der Jupitennasse um ^ hingegen:
- 9,8"
+ 11,3"
+ 8,5"
+ 5,1"
— 8,8"
5,7
5,7"
+ 7,4"
Summe der Quadrate = 525, die sich aber
durch eine kleine Nachfeilung noch auf 503
herunterbringen lässt, so dass mittlerer Fehler
= 7,5" wird.