Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Göttingen, 1815 April 3. 
1815 März 30. Licht . . 0,269 
Juni 10. 5 h . . . 0,224 Al 160° 58' Dekl. 53° 56' 
Juli 4. 5 h . . . 0,138 186° 32' 37° 56' 
Die Elemente sind folgende: 
Durchgang durch das Perihel . . Apr. 24,692 76 (Göttingen) 
Länge des Perihels 146° 7' 2" 
Aufsteigender Knoten 82° 43' 4" 
Neigung der Bahn 45° 8' 55" 
Logarithme des kleinsten Abstandes . . 0,096 00 
Bewegung rechtläufig. 
Ich hoffe, diesen Kometen noch mit dem Heliometer beobachten zu 
können; das parallaktische Stativ ist jetzt fertig und unterwegs; bisher 
habe ich von dem herrlichen Instrument gar keinen Gebrauch machen 
können. Wahrscheinlich werden Sie Ihr Heliometer nun auch bald 
erhalten. 
Ein FRAUNHOFER’scher achromatischer Kometensucher ist jetzt in 
meinen Händen. Er scheint ungemein schön zu sein, an Grösse des 
Gesichtsfeldes (etwa 6°) bei einer doch wohl fast 10 maligen Vergrösse- 
rung (der meinige von Schroeder hat ein ebenso grosses Feld, aber 
für mich nur eine 6]-malige, für ein weitsichtiges Auge eine 7malige Ver- 
grösserung), [von] ungemeiner Helligkeit und ohne Zweifel auch Deutlich 
keit. Ueber letztere nämlich kann ich nicht recht urtheilen, da das 
Instrument den Fehler hat, dass das Okular für mein Auge nicht weit 
genug eingeschoben werden kann. Ich habe dies Instrument für ein 
paar (jetzt abwesende) junge Leute verschrieben, die Harding ein Ge 
schenk damit machen wollen. 
Die FRAüNHOFER’schen Heliometer werden noch neue theoretisch- 
dioptrische Untersuchungen veranlassen, wobei noch ganz besondere 
Schwierigkeiten stattfinden. Da diese Instrumente bis lf Grad (der 
Ihrige über 2°) messen, und es selbst sehr wichtig sein wird, aus 
grossen W inkeln den Werth der Skale abzuleiten, so kommt der Um 
stand in Betracht, dass nach aller Strenge die Verschiebung des Ob 
jektivs dem W inkel nicht proportional ist. Soll man nun die Tangente 
der Hälfte, den Sinus der Hälfte oder noch etwas anderes nehmen? 
Das soll billig theoretisch entschieden werden, aber hier eben ist nun 
die Schwierigkeit. oliin soll man eigentlich das Bild setzen von 
Strahlen, die nicht parallel mit der Axe auf ein Objektiv fallen? Ich 
denke mir einen Hauptstrahl, der auf die Mitte des Objektivs C (geneigt 
gegen die Axe) fällt. Die Ebene durch den Strahl und Axe gehe 
durch CD, und D sei dem C unendlich nahe, so kann man aller
	        
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