Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Göttingen, 1815 Oktober 14. 
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No - 310 - Olbers an Gauss. [m 
Bremen, 1815 September 23. 
In froher Erwartung- sehe ich Ihnen und unserem trefflichen Lin- 
denau entgegen, und hoffe, Witterung und Wege werden Ihre Reise 
begünstigen. Sehr angenehm wird es mir sein, wenn Sie mir den Tag 
Ihrer Ankunft noch näher bezeichnen können; doch ist mir jeder gleich, 
nur je eher, um so viel besser. 
Dass Sie den Kometen noch am 25. Aug. haben beobachten können, 
bewundere ich sehr. Mir war es durchaus nicht möglich. Vielleicht 
war der Himmel hier weniger heiter. 
Mein Heliometer ist noch nicht angekommen. 
Von allem übrigen mündlich mehr. — Wie sehr mich nach dieser 
so lange entbehrten Freude einer mündlichen Unterhaltung verlangt, 
kann ich Ihnen nicht genug sagen. — Bis dahin zähle ich schon die 
Stunden.*) 
No. 811. Gauss au Olbers. [m 
Göttingen, 1815 Oktober 14. 
Nochmals meinen herzlichsten Dank für die so freundliche Auf 
nahme und die viele Güte, wodurch Sie mir den Aufenthalt in Bremen 
so angenehm gemacht haben. AVie sehr beklage ich die Entfernung 
Göttingens von Bremen, die mir den Genuss des Zusammenseins mit 
Ihnen so selten verstattet. 
Unsere Rückreise bis hierher haben wir ohne irgend einen Unfall 
glücklich vollendet. Nachdem -wir in Nienburg übernachtet hatten, 
kamen wir Dienstag Nachmittags in Hannover an. Ich empfehle Ihnen 
den FiscHEn’schen Gasthof La ville de Paris neben der katholischen 
Kirche, wo wir es uns 24 Stunden recht wohl sein Hessen. Ich richtete 
die meisten meiner vorgehabten Besuche aus; Arnswald nahm die 
Ideen, worüber ich mit Ihnen gesprochen habe, mit Interesse und Bei 
fall auf. Mittwoch Nachmittags 3 Uhr fuhren wir wieder ab, die ziem 
lich kalte Nacht durch, und langten am andern Morgen um 8 Uhr hier 
an. Zu meiner grossen Freude fand ich die Meinigen wohl. Der Brand 
schaden am Gebäude ist so sehr gross nicht; der Verlust an Mobilien 
ist unbedeutend; was von der Bibliothek, die ganz nach dem Koncilien- 
Zwischen den Briefen No. 310 und 311 liegt der acht Tage währende Besuch 
von Gauss und Lindenau bei Olbers in Bremen. 
Olbers. II. 
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