Olbers an Gauss. Bremen, 1817 März 12.
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verbesserte und vermehrte Uranographia mit. Wenn der fleissige und
sorgfältige Bayer wirklich seine Karten von 1603 an bis zu der Aus
gabe von Schiller’s Werk oft mit dein Himmel verglich, so wäre es
doch sonderbai, wenn ei in diesen Sternen (variabilis Hydrae steht nicht
in seiner Uranographie) nicht Veränderungen wahrgenommen oder die
übrigen drei noch alle drei Schiller wieder angegeben hätte. Wollten
Sie also nicht einmal nachsehen, ob alle drei Sterne auch bei Schiller
Vorkommen? Selbst ein negatives Resultat wäre doch nicht unwichtig.
So viel ist mir anderweitig bekannt, dass Schiller Sterne hat. die in
Bayer fehlen.
Bessel schreibt mir: „V as sagen Sie zu dem Kometen, den Encke
berechnet hat?“ Ich weiss nichts von diesem Kometen. Hat Encke
etwa einen Kometen berechnet, der in Ansehung seiner Bahn etwas
Merkwürdiges hat? — Wie gut für Encke, dass er nicht nach Ofen
gegangen ist! Pasquich muss ein sonderbarer Heiliger sein, und Littrow
scheint es dort nicht aushalten zu können.
Von Schroeter ist allerdings ein vollständiges, zum Druck be
reitetes Werk über den Mars nachgeblieben, und der Sohn unseres ver
ewigten Freundes hat mir schon vorlängst versichert, dass er darüber
an Harding schreiben wolle. Diese Schrift kann allerdings so, wie sie
ist, gedruckt werden. Schaden würde es ihr aber nicht, und die Kosten
der Herausgabe sehr verringern, wenn sie abgekürzt würde. Der selige
Schroeter war bekanntlich in Hererzählung seiner Beobb. gar zu weit
läufig.
Die Kleinigkeit, die ich noch wegen der Sternwarte überlassener
Bücher bei Ihnen gut habe, bitte ich nur gelegentlich an Freund Lin-
denau, mit dem Sie doch öfter Zusammenkommen als ich, auszuzahlen.
Ich werde ihm entweder schon so viel schuldig sein, oder doch bald so
viel schuldig werden, da er mir die Mailänder Epliemeriden und andere
astronomische Schriften aus Italien gütigst verschafft hat, und noch
verschaffen will.*) — Dass dieser würdige, eifrige, so viel leistende
Astronom unserer Wissenschaft wenigstens auf einige Zeit entzogen
werden soll, ist ein wahrer schmerzhafter Verlust.
Pfaef’s Astrologie habe ich mit Befremden gelesen. Pfaff scheint
nicht genug daran gedacht zu haben, dass, so lange man die Erde als
den Mittelpunkt des Weltalls, und als den Zweck aller übrigen Welt
körper ansähe, der Glaube an Astrologie sehr natürlich, und ich möchte
fast sagen, sehr konsequent war. Dass aber nun, da wir das wahre
Verhältniss unserer Erde zu den übrigen Himmelskörpern kennen, die
*) Eben fällt mir ein, dass ich Hrn. Prof. Harding noch für die letzte Sendung’
der Himmelskarten schuldig bin. Wollten Sie nicht gefälligst dies unter meiner
besten Empfehlung berichtigen?