Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1818 April 9. 
691 
März 31 13 h 59 m 6 S 300° 16' 3" 15° 29' 49" 
Apr. 1 14 h 2 ,n 53 s 300° 5' 14" 15° 5' 46" 
„ 3 13 L 46 m 40 s 299° 40' 33" 14° 16' 36" 
Am 31. März wurde der Komet mit drei PiAzzi’schen Sternen ver 
glichen, hora XX Xo. 23,32,38. Ich kann also Freund Hakding’s Beob., 
besonders noch seine angebliche Korrektion, gar nicht begreifen, um 
so mehr, da ich Ursache habe zu glauben, auch meine Dekl. sei eher 
etwas zu gross. — Der kleine Missverstand zwischen unsern Beobb. 
vom 1. Apr. wird sich leicht auf klären. Ich verglich den Kometen 
fünfmal unmittelbar mit No. 221 Bode, dem Stern, durch den Sie den 
Ort Ihres mit dem Kometen verglichenen Sterns bestimmt haben. Bei 
dieser Ihrer Bestimmung ist nun wahrscheinlich eine oft bei astrono 
mischen Beobb. vorkommende Verwechselung der Minute vorgefallen, 
und dadurch Ihr Bektascensionsimterschied der beiden Sterne gerade 
um eine Zeitminute zu gross geworden. — Am 3. Apr. habe ich ausser 
221 Bode Aquilae, noch drei Sterne der Hist. Cel. gebraucht, allein 
für Dekl. waren alle vier Sterne in keiner sehr vortheilhaften Lage. 
Am 24. Febr. hat Pons wieder einen Kometen auf der Brust des 
Walfisches entdeckt, 1 ) der seinen Lauf nach Südosten nahm, und auf 
unsern nördlicheren Sternwarten schwerlich gesehen werden konnte. 
Für Ihre lehrreichen Bemerkungen über Hrn. Westphai/s Behand 
lung der Beobb. veränderlicher Sterne bin ich Ihnen sehr verbunden. 
Bei den Sternen, die in ihrer grössten Lichtphase nicht immer die 
selbe Grösse erreichen, z. B. o Ceti, % Cygni u. s. w., ist es misslich, die 
Perioden aus den Zeiten, wo der Stern in verschiedenen Zeiten die 
7., 6., 5. etc, Grösse abnehmend oder zunehmend erreicht hat, be 
stimmen zu wollen. Sie fallen gar zu verschieden aus, und man muss 
sich bei ihnen lediglich an die Zeit der grössten Lichtstärke halten. — 
Meine Beobb. über variabilis Hydrae stimmen schlechterdings nicht 
mit der Pigott-V ESTPHAL’schen Periode. Dieser Stern ist jetzt noch 
sehr gut in seinem rotlien Licht zu sehen. 
Die Witterung ist den Kometenbeobb. äusserst ungünstig, und 
bald wird der Mondschein sie wahrscheinlich wieder auf einige Zeit 
ganz unmöglich machen, denn ich glaube doch kaum, dass man den 
Kometen beim Mondschein wird erkennen können. — Alles, was ich 
übrigens von diesem Kometen erfahren oder selbst beobachten werde, 
theile ich Ihnen sogleich mit; vielleicht liesse sich bald etwas über die 
eigentliche Figur dieser Kometenbahn versuchen. 
J ) Komet 1818 I, unsichere Beobb. von Pons. 
Sch.
	        
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