Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

1786 
Jan. 17. 
„ 19. 
Berechnet 
Länge Breite 
10 s 21°46' 9° 37' N. 
10 s 19°15' 8° 39' 
Unterschied 
-1-10' — 1' 
+ 13' — 1' 
Eine kleine Aenderung in der Zeit des Perihels wird diese Fehler 
grösst entheils wegschaffen. 
Mich dünkt, durch diese beiden Kometenerscheinungen werde die 
gefundene Umlaufszeit um etwa 1205 Tage so sehr bestätigt, dass es 
nun mehr gerathen ist, gleich von 1805 mit der Ellipse von 1205 Tagen 
zurückzugehen, als noch erst eine Ellipse von 4,4 Jahren zu ver 
suchen. 
So hätten wir also nun 4 Perihelien des Kometen, deren äusserste 
33 Jahre aus einander liegen, und in diesen 33 Jahren hat der Komet 
10 Umläufe vollendet. Oefter konnte er in der Zwischenzeit von 
uns Nordländern nicht wohl beobachtet werden, ausser etwa 1815, wo 
er aber doch sehr klein und unansehnlich blieb. Ueberhaupt kann 
dieser Komet von Europa aus nicht leicht wahrgenommen werden, als 
wenn seine Sonnennähe zwischen Okt. und Febr. einfällt. So zweifle 
ich recht sehr, dass er bei seiner nächsten Wiederkunft (Perihel etwa 
1822 Mai 17) uns Europäern zu Gesichte kommen wird. Bis in den 
Apr. wird es seine Lichtschwäche, und nachher seine zu grosse Nähe 
bei der O verhindern. Aber südlich vom Aequator wird er im Juni und 
Juli 1822 sehr schön zu sehen sein, wenn er bei uns gar nicht mehr 
aufgeht. Hoffentlich wird .sein Lauf frühzeitig genug zur Berechnung 
einer Ephemeride soweit berichtigt sein, dass diese noch vorher auf 
dem Vorgebirge der guten Hoffnung u. s. w. bekannt und dadurch dort 
zur Aufsuchung des Kometen aufgemuntert werden kann. —Sollte dies 
fehlschlagen, so wäre es gar nicht zu verwundern, wenn wir den 
Kometen nicht vor 1829 Wiedersehen sollten. 
Dass der Komet auch in südlicheren Ländern bei dem heitersten 
Himmel dies Jahr in der Nähe seiner Opposition wieder aufgefunden 
werden könne, ist mir, nach meinen 1795 und 1805 gemachten Erfah 
rungen (dies letzte Mal habe ich leider den Kometen gar nicht gesehen) 
höchst unwahrscheinlich. Der Komet ist dazu viel zu klein. 
Für die höchst interessanten Nachrichten von Ihren Instrumenten 
und Beobb. danke ich recht sehr, und behalte mir vor, künftig und 
nächstens darüber mich umständlicher mit Ihnen zu unterhalten. — 
Wird es nicht ein immer dringenderes Bedürfniss für den weiteren 
Fortgang der Astronomie, jenseits des Aequators, vorzüglich auf dem
	        
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