Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Braunschweig, 1802 Juli 6. 
61 
Obgleich nur ganze Sekunden angegeben werden, so harmoniren sie 
doch untereinander sehr gut, nur sind die sämmtlichen jR um einige 
Sekunden zu klein gegen die Seeberger und Greenwicher, vielleicht die 
Folge einer Differenz in den verglichenen Fixsternen. Hier ist das 
Resultat der Vergleichung mit den Elementen III: 
jR 
Dekl. 
,R 
Dekl. 
Mai 4. 
+ 15,7" 
— 5,9" 
Mai 
12. 
+ 7,8" 
-1,4 
„ 5. 
+19,8" 
+ 5,1" 
17. 
+ 11,1" 
-4,0 
„ 6. 
+ 16,3" 
+ 0,4" 
Il 
18. 
+ 15.5" 
+ 0,6 
« 7. 
+ 10,8" 
+ 2,1" 
V 
19. 
+ 16,4" 
+ 0,2 
„ 8. 
+ 8,3" 
+ 0,4" 
» 
20. 
+ 14,8" 
— 2,0 
„ 9. 
+ 6,9" 
+ 0,1" 
5? 
21. 
+ 10,6" 
-1,5 
„ io. 
+ 7,8" 
— 2,0" 
22. 
+ 6,9" 
-1,4 
„ 11. 
+ 9,2" 
- 3,6" 
Wenn ich so die Beobb. verschiedener Astronomen zusammenstelle, 
so fürchte ich fast, dass ich mit völliger Gewissheit vielleicht keine 
Verbesserung der Elemente machen kann. Ich gestehe, dass ich von 
den ausser dem Meridian gemachten Beobb. zu den Ihrigen das meiste 
Vertrauen habe, insofern Sie gute Sterne gebrauchen können; bei den 
mit Aequatorealen gemachten aus Greenwich und Mailand zu erwarten 
den werde ich schwerlich auf 15" sicher rechnen können, die Ansicht 
der ORiANi’schen JR zeigt, dass hierbei die Uebereinstimmung der 
Beobb. unter einander noch kein vollgültiger Beweis ist. Billig müssen 
alle Beobb. im Original aufbewahrt und die zweifelhaften Sterne künf 
tiges Jahr auf das sorgfältigste bestimmt werden. Zum Glück gehört 
dies nicht ad faciendum, sondern nur ad melius faciendum, wenigstens 
denke ich, dass die III. Elemente künftiges Jahr noch gut genug sein 
würden, wenn man die Pallas nur sehen kann, und kann man sie nicht 
sehen, so können auch die besten Elemente nicht helfen. Ein anderes 
ist’s, wenn man mit den Elementen bis 1804 oder gar 1805 hinaus 
zugehen genötliigt sein wird, dann würde freilich die grösste Genauig 
keit von mehrerer Wichtigkeit sein. 
Nach Oriani’s letzten Meridianbeobb. der ^ (bis 21. Mai) ist 
der Fehler der VII. Elemente in Ml -f- 38", in Dekl. + 29", der letz 
tere hat sich also in fast einem halben Jahre gar nicht geändert. Man 
kann schon hieraus leicht schliessen, dass die sämmtlichen bisherigen 
Beobb. noch sehr gut durch eine Ellipse sich darstellen lassen; ich 
denke, es wird immer interessant und instruktiv sein, wenn ich neben 
einer neuen Bahn, wobei ich die Störungen mit möglichster Genauig 
keit mitzunehmen denke, noch eine andere bestimme, wobei von den 
selben ganz und gar abstrahirt wird. Ich bin neugierig, ob sich dann
	        
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