Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

82 Gauss an Olbers. Braunschweig, 1802 September 14. 
fände, da es eigentlich Q = — 0,000 001 sein sollte, als wenn man in 
irgend einem andern Falle Q = 0,500 001 anstatt Q = 0,499 999 ge 
funden hätte. Die Bestimmung von 6' und so von den Elementen wird 
dadurch verhältnissmässig nicht fehlerhafter. Dass kleine Grössen ge 
braucht werden, scheint mir nur dann nachtheilig zu wirken, wenn sie 
im Nenner sind. Daher dünkt mich, kann man nur dann hauptsäch 
lich die Methode als unbrauchbar ansehen, wenn die Tangente der schein 
baren Bahn durch den Ort der O geht. Hier wird der Nenner im 
Ausdruck von Q = 0 oder äusserst klein, und eben daher muss es auch 
der Zähler werden. Dass Zähler und Nenner zugleich sehr klein sind, 
dies scheint mir hier die Ursache, dass man die Methode nicht wohl 
anwenden kann, wenn nicht die Beobb. äusserst genau sind; dass man 
hierbei aber dennoch nicht gar zu furchtsam sein müsse, zeigten, wie 
mir scheint, die ersten Bestimmungen der 4-Bahn. 
Uebrigens liegt das Unzureichende in diesem Fall, wie ich glaube, 
hier wieder nicht in der Methode, sondern in der Natur der Sache, 
und man kann in diesem Fall, meiner Meinung nach, von anderen Ver- 
fahrungsarten nicht mehr erwarten. Ich stelle mir die Sache so vor. 
Wenn jene Tangente durch den O Ort geht, so ist allemal, der Natur 
des Problems nach, der Theil der Bahn ein Stück eines grössten 
Kreises, oder die Veränderung der Richtung = 0. Diese Veränderung, 
die wir vorher das 6. Datum nannten, ist also schon von selbst gegeben, 
und die Beobb. geben also damit gar kein neues Datum; man hat also 
aus den Beobb. nur 5 Data, womit man 6 Elemente nicht bestimmen 
kann. 
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie in diesen Bemerkungen, die 
ich hier nur sehr eilig, und wie ich fürchte und fühle, konfus, nieder 
schreibe — etwas Gegründetes fänden. Soviel diesmal ad No. IX. 
In Ansehung des Ihnen zugesandten Aufsatzes muss ich überhaupt 
bemerken, dass dies nichts weniger als ein ausgearbeiteter Aufsatz, 
sondern eigentlich nur ein eilig in sehr kurzer Zeit niedergeschriebener 
roher Entwurf war, worin leicht Schreibfehler, Uebereilungen u. dgl. 
vorgefallen sein können. So etwas ist wahrscheinlich bei No. V, VI 
vorgefallen, vielleicht auch etwas Aelmliches bei No. III, was ich jetzt 
gleich nicht entscheiden kann, da ich hiervon keine Abschrift zurück 
behalten habe, doch hoffe ich noch nachzuholen, was ich hier habe 
sagen wollen oder sollen. 
Wenn i durch eine richtige Annäherung = 1 -f- - f + L (oder 
y 3 f 
vielleicht 1 -f- ^ = 1 + g gesetzt ist, so dünkt mich, würde
	        
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