Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Gottingen, 1821 März 18. 
a Lyrae, aber wenn er die Lichtstärke des Sirius = 1 setzt, so war 
Capella nur ff und Procyon gar nur ff dieser Lichtstärke. Ich glaubte 
also bei einem beiläufigen Ueberschlag der relativen Helligkeit des 
Kometen um so mehr annehmen zu können, da der Komet am 
30. Jan. doch wohl etwas lichtstärker war als ein Stern 8. Grösse. — 
Ganz scheint mir die Formel —i-r nicht angemessen; denn gewiss sind 
co n 
die Sterne, die wir zur 8. Grösse rechnen, nicht in dem nämlichen 
Verhältniss lichtschwächer als die 7. Grösse, wie es die Sterne 
2. Grösse gegen die 1. Grösse sind. — Ich habe schon auf ein schick 
liches Photometer gedacht, die Lichtstärken der Sterne zu vergleichen, 
auch unseren Mechanikus Keaut schon vor mehr als 8 Wochen be 
stellt, meine Idee eines solchen Werkzeugs auszuführen; er ist aber 
noch nicht bei mir gewesen. Ein KöHLEB’sches Photometer, das ich 
mir schon vor vielen Jahren machen liess und noch besitze, hat meiner 
Erwartung nicht entsprochen. 
Das 33. Stück der Gel. Am., auf das ich sehr begierig bin, ist 
leider hier noch nicht angekommen. 
No. 414. Gaiiss an Olbers. 1 ) [m 
Göttingen, 1821 März 18. 
Ihrer gütigen Erlaubniss zu Folge habe ich einen Auszug aus 
Ihren Nachrichten über Ihre Beob. eines leuchtenden Punktes im 
Monde in die hiesigen G. A. eingerückt und übersende Ihnen hierbei 
einen Abdruck dieses Artikels. 2 ) Da es vorerst wohl besonders wichtig 
ist, alles Faktische Ihrer so merkwürdigen Beob. vollständig aufzu 
bewahren, so wünschte ich, dass Sie den Stern 6. Grösse, welchem der 
Lichtpunkt an Ansehen gleich war, noch bestimmt auszumitteln suchten, 
wozu Ihnen das Nötliige vermuthlich noch im Gedächtniss ist. Auf 
Harding’s Karten finde ich ganz nahe NO von dem Ort, wo der Mond 
am 5. Febr. in den Abendstunden stand, keinen Stern 6. Grösse an 
gegeben. 
Eine Stelle Ihres früheren Briefes, dass v. Staudt’s (frühere) Ele 
mente beim Perihelium um 26° von den ENCKE’schen differirten, 3 ) war 
mir anfangs unerklärlich, bis ich aus der Frage Ihres letzten Briefes, * 8 
9 Dieser Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
a ) Gaüss’ Werke Bd. YI, S. 486, 437, Olbers Bd. I, No. 166. Der dem Brief bei 
liegende Abdruck ist hier nicht mitgetheilt. Sch. 
8 ) Yergl. Brief No. 411 Olbers an Gauss. Krm.
	        
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