Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

100 Gauss an Olbers. [Göttingen, 1821 gegen April 20—25.] 
viel versprach, weggeworfen und einen gewöhnlichen Anker machen 
lassen. Wie es nachher damit gegangen [ist], weiss ich nicht, aber es 
ist wahrscheinlich, dass sie auf alle Fälle nicht exquisit gehen wird, 
da die Arbeit nur mittelmässig ist und nur das an sich sinnreiche aber 
künstliche Echappement die mittelmässige Arbeit unschädlich machen 
sollte. Die 50 jährige SHELTON’sche Uhr ist seit 2 Jahren auch herz 
lich schlecht. Es wird am Ende wohl kein Rath sein, als eine Uhr 
aus England kommen zu lassen. Da Sie viel mit Young korrespon- 
diren, so hätten Sie vielleicht die Güte, einmal bei ihm anzufragen, 
welcher Künstler jetzt am besten arbeitet, welches etwa der Preis ist, 
und wie lange man etwa nach der Bestellung warten muss? 
Das Rekognosciren wird mir dadurch sehr erschwert, dass in un 
serem Königreich die Wege, die nicht Hauptstrassen sind, zum Theil so 
unerhört schlecht sind. Vor acht Tagen schickte ich jemand nach der 
Weper, die Wege vorläufig zu erkunden, allein der Bescheid war, dass 
zu Wagen vorerst gar nicht hinzukommen ist. Starke Bewegungen zu 
Fuss machen mich aber gewöhnlich auf längere Zeit krank, auch haben 
die Rekognitionen, ohne Messinstrumente bei sich zu haben, nur geringen 
Werth. — Auf dem Hohehagen habe ich auch von mehreren Punkten 
die Elevationen (etwa auf Y genau) gemessen. Es folgen daraus die 
Höhen über der Terrasse der Sternwarte 
Brocken 991m 
Inselsberg 781 
Scheitel des Hercules 419 
Hohehagen 343 
Köterberg 301 
Wie sehr mich selbst verlangt, Sie bald einmal zu umarmen, 
theuerster Olbers, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Aber für diesen 
Sommer habe ich wenig Hoffnung. Meine Arbeiten werden mich nicht 
nördlich von Hannover führen. 
Wenn die 24000 Rthl. (Banco?) bloss für den Bau der Stern Avarte 
in Hamburg bestimmt sind, so kann sie wohl recht gut werden; sollen 
aber auch Wohnung und Instrumente davon bestritten werden, so wird 
es nur etwas Mesquines sein können. 
So sehr ich Schumachers astr. Zeitung Gedeihen wünsche, so 
zweifle ich doch, dass sie, wenn sie zu Stande kommt, sich lange halten 
wird. Da es immer darauf ankommen Avird, einen bestimmten Baum 
zu füllen, so Averden meine etAvaigen Beiträge Avenig in Betracht 
kommen. Viel besser wird Schumacher sich stehen, Avenn Hr. Delambre 
Beistand leistet. 1 ) 9 
9 Schluss fehlt nach folgendem Briefe von Olbers. Sch.
	        
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