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Gauss an Olbers. Ammensen, 1821 August 14.
vorgefallen; ich zweifle aber nicht, dass es künftig damit recht gut
gehen soll.
Die Station Hohehagen ist für mich sehr angreifend gewesen. Ich
hatte zuerst mein Quartier in Dransfeld genommen, von wo ich eine
Stunde weit den steilen Berg zu Fuss hinauf musste. Die Erschöpfung,
in der ich hinaufkam, würde gewiss nicht wohlthätig, sondern höchst
verderblich auf mich gewirkt haben, wenn es länger gedauert hätte.
Ich habe daher späterhin die Arbeiten immer von Göttingen aus ge
macht, von wo ich Mittags abfuhr und gegen Mitternacht dahin zu
rückkam. In den Vormittagsstunden ist überdies, wie die Erfahrung
zeigt, für feine Messungen auf grössere Distanzen fast niemals etwas
zu machen.
Hier mit dem Hils geht es etwas besser. Der Berg ist auch sehr
steil und über Ammensen noch etwas höher als der Hohehagen über
Dransfeld, die Entfernung f Stunde. Allein ich habe hier ein Keit-
pferd erhalten, womit ich hinauf und herab reite, und diese Bewegung
scheint mir nicht übel zu bekommen, selbst besser als fahren. Das
Gehen, selbst auf mässige Distanzen, scheint durchaus für mich nicht
zu taugen.
Bisher habe ich mit Schumacher’s Theodolithen alles beobachtet;
mein eigener ist während meines hiesigen Aufenthalts in Göttingen an
gekommen, und ich habe ihn daher noch nicht gesehen. Jener ist ein
vortreffliches Instrument. Als Probe setze ich Ihnen einige meiner
hiesigen Winkel her.
Lichtenberg-Hohehagen
Beob.
Aug. 9
13 . .
. . 134° 37'48",519
10
3
48,833
—
10
50,450
—
16
49,812
11
17
50,044
12
10
50,700
69 . .
. . 134 37 49,804
Hohehagen-Hannover 11 . . . . 167 12 8,568
Hannover-Lichtenberg 17 . . . . 58 10 1,603
Gyrfus] Hor[izontis] .... 359 59 59,975
auch partiell
Lichtenberg-Einbeck 21 . . . . 113 27 37,143
Einbeck-Hohehagen 18. . . . 21 1013,111
134 37 50,254
49,804
unmittelbar