Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Brockenhaus, 1821 September 28. 
richtigung nachtheiligeren Einfluss äussern), ich wählte die beiden aus, 
die am wenigsten ungünstig lagen, nämlich einen Thurm von Huyseburg 
und den Thurm von Hüttenrode. Indessen hing die gute Beob. dieser 
Objekte zu sehr von der Beschaffenheit der eigenen Beleuchtung und 
der des Hintergrundes ab; ich verschaffte mir daher noch einen dritten, 
indem ich auf dem Wurmberge eine Stange senkrecht einpflanzen liess, 
die vortreffliche Dienste geleistet hat. 
Da ich jeden günstigen Augenblick nach Möglichkeit benutzte, so 
ging es mit den beiden ersten Punkten noch ziemlich gut, am 5. 
konnte ich dem Hauptmann Müller schon das Zeichen zum Abgänge 
nach dem Hils geben, und am 6. dahin zu beobachten anfangen; schon 
am 8. gab ich das Zeichen zum Abgänge nach dem Hohehagen, von 
woher am 9. Müller, der die Nacht durchgefahren war, schon Vor 
mittags hätte Licht schicken können, wenn nur nicht das betrübte 
Wetter angefangen hätte. Doch waren in dieser zweiten Woche noch 
ein paar Mal einzelne halbe Stunden, wo sich etwas weniges be 
obachten liess, und am 16. waren noch einige schöne Nachmittags 
stunden, wo ich die Winkel zum Hohehagen ziemlich zu meiner Zu 
friedenheit erhielt und Müller das Zeichen zum Abgänge nach dem 
Inselsberge gab (beiläufig: dies Zeichen wurde auf dem Hohehagen von 
den Anwesenden mit blossen Augen gesehen, Distanz 69194m=9| Meilen). 
Allein seitdem ist nun ganz unerhört schlechtes Wetter. Zwölf Tage 
hindurch ist der Brocken in dichten Nebel und Regen gehüllt gewesen, 
wobei man kaum 6 Schritt weit vor sich sehen kann, und nur ein ein 
ziges Mal, den 23. Vormittags, lag der Nebel tiefer, und ich erhielt 
während einer halben Stunde zuweilen ein Zeichen von Müller’s An 
wesenheit auf dem Inselsberg durch ein äusserst schwaches Heliotropen- 
liclit, welches ich zu einigen kümmerlichen Vergleichungen mit dem 
Wurmberge benutzte. 
Dies und 
1) 3 Vergleichungen mit dem Wurmberge durch Sextanten-Helio- 
troplicht, welches Encke am 7. Sept. Abends hergeschickt hatte, 
und 
2) 3 Vergleichungen der ganzen unförmlichen Hausmasse mit dem 
selben Wurmberge 
sind alles, was ich in Beziehung auf den Inselsberg habe erhalten 
können. Wie weit diese Sachen unter einander übereinstimmen, werde 
ich erst sehen, wenn ich Encke’s und Müller’s, wie es scheint, ver 
schiedene Standplätze gegen das Haus erfahren werde. Encke’s Sex 
tant kann kein Sonnenlicht nach einem mehr als etwa 92° entfernten 
Punkte schicken, er konnte daher nur wenige Minuten vor Sonnenunter 
gang seinen Sextanten brauchen, und beim Weiter-Südlich-Rücken der
	        
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