Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. [Göttingen, 1822 März 7—12.] 
No. 444. Gauss an Olbers. 1 ) [m 
[Göttingen, 1822 März 7—12.] * 2 ) 
Vielleicht ist es Ihnen nicht uninteressant, wenn ich Ihnen noch 
einige Hauptresultate meiner in den letzten Wochen geführten Rech 
nungen, über meine Messungen und die Fragmente, welche ich von 
den EpAiLLv’schen besitze, mittheile. Ich habe aus letzteren die Winkel 
der Dreiecke vom Hercules bis Bentheim so ziemlich zusammen bringen 
können, wobei nur ungewiss bleibt, ob es die Chordenwinkel oder die 
bloss zu 180° abgeglicheneu Horizontalwinkel sind. Ich habe das letz 
tere angenommen; das erstere war mir deshalb weniger wahrschein 
lich, weil Epailly öfters Winkel bloss durch Addiren partieller bildet. 
Diese Winkel, die mir von Epailly selbst 1805 kommunicirten, auf dem 
Andreasthurm in Braunschweig zwischen Söder, Burgdorf, Hannover und 
Brocken gemessenen, dann die auf dem Hohehagen von mir gemessene 
Richtung zum Hercules, so wie die vom Brocken nach Braunschweig, 
setzten mich in den Stand, Epailly’s Dreiecke an meine anzuschliessen. 
Die Rechnungen sind von mir auf das Schärfste nach den mir eigen- 
thümlichen Methoden gemacht. 
Epailly hat aus seinen Dreiecken, indem er von der Krayen- 
HOFp’schen Seite Bentheim-Kirchhesepe ausgeht, die Längen und 
Breiten der Punkte bis zum Hercules berechnet mit der Abplattung 
Y3T und nach der Methode, die für die franz. Ingenieure von Sanson 
gedruckt vorgeschrieben ist. 
Er findet für Hohehagen: 
Breite 51° 28'26",032 
Länge 7 25 51,36 von Paris 
Azimuth des Hercules . . 55 51 43,204 
Ich aus meinen Dreiecken (Polhöhe der Gött. Sternw. 51° 31'48",7 
angenommen): 
[Breite] 51° 28'31",913 
[Länge] 0 10 45,149 [von Göttingen] 
[Azimuth des Hercules] . . 55 51 15,449 
Das Azimuth, welches mit einer wahrscheinlich zu kleinen Ab 
plattung von Dünkirchen her übertragen war, ist also 27",755 zu gross. 
Ich habe daher jene EpAiLLY’schen Dreiecke rückwärts aus meinen 
9 Dieser Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
2 ) Das Datum dieses Briefes muss nach dem Schlüsse dieses und dem Anfänge 
des folgenden Briefes wie angegeben lauten. Sch.
	        
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