Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Göttingen, 1822 März 25. 
leicht der Haidkrug auch ein Punkt der GiLDEMEisTER-KLEisT’schen 
Triangulirung gewesen sein? 
Eigentlich kann ich aber zur Stunde noch gar keinen Plan machen, 
da ich auf meine die Fortsetzung des Geschäfts betreffende und schon 
vor mehreren Wochen an das Kabinetts-Ministerium gesandte Eingabe 
bis dato noch keine Antwort und Resolution erhalten habe und daher 
nicht weiss, was für neue Schwierigkeiten sich noch zeigen können. 
Mit Heliotropen würde ich hinlänglich versehen sein. Ausser dem 
im vorigen Jahre gebrauchten von der ersten Einrichtung liess ich 
zwei nach der anderen schon im vorigen Sommer in Arbeit nehmen, 
deren erster zwar schon im Okt. v. J. fertig wurde, aber erst in diesen 
'Jagen transportfähig wird. Es sind auch noch ein paar kleine Ver 
besserungen dabei angebracht. Der andere nach dieser Einrichtung 
wird in ein paar Wochen fertig werden (einen ähnlichen nach dieser 
und einen nach der ersten Einrichtung macht Hr. Rumpf zugleich für 
den General v. Müffling). Ausserdem habe ich noch an dem Trough- 
TON’schen Theodolitlien eine solche Vorrichtung anbringen lassen (wie 
ich, wenn ich nicht irre, vor einiger Zeit beschrieb), x ) mit deren Hülfe 
ich einen montirten Spiegel von etwa 50 Quadratzoll Fläche nach Be 
lieben und auch nach Punkten, deren Azimuth und Höhe ich kenne, 
ohne nöthig zu haben, sie selbst zu sehen, richten kann. Einige da 
mit in diesen Tagen gemachte Versuche im Kleinen sind sehr gut aus 
gefallen. Endlich der ganz grosse Spiegel von 145 Quadratzoll Fläche 
würde auf dem Brocken (falls ich ihn wieder besuchen sollte) sehr 
nützliche Dienste leisten. Ein etwas grösserer Spiegel könnte auch 
beim Gebrauch des Sextantenheliotrops nützliche Dienste leisten, wenn 
die Sonne selbst in einer solchen Angularstellung ist, dass man jenen 
für sich nicht brauchen kann. Man darf nur anstatt des Sonnenlichts 
selbst das aus einem solchen Spiegel reflektirte auf den Sextanten 
spiegel fallen lassen. Trotz der doppelten Reflexion würde das Licht 
noch immer hell genug sein, zumal da man den Hülfsspiegel immer so 
stellen kann, dass günstige Incidenzwinkel stattfinden. Wäre ich auf 
diese Idee früher gekommen, um sie voriges Jahr Hrn. Encke an die 
Hand geben zu können, so hätte er mir vom lnselsberg aus den ganzen 
Tag hindurch nach dem Brocken Licht schicken können, da er ohne 
dieselbe nur auf wenige Minuten vor O Untergang und wenige Tage 
beschränkt war, und dann wäre der Winkel wahrscheinlich zu meiner 
Zufriedenheit gemessen. 
Indem ich neulich einige ältere Aufsätze von Zach durchblätterte, 
fand ich, dass bei Marseille die Aussicht nach den Pyrenäen (36 geogr.
	        
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