Olhers an Gauss. Bremen, 1822 November 2.
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28. Nov. 1821 wahrgenommenen Licht-Erscheinung im dunkelen Theil
des Mondes, und die im Grunde wohl nichts weiter gewesen sein wird,
als dass sich hei sehr heiterer Luft einige vom Erdenlicht erleuchtete
hellere Stellen ungewöhnlich deutlich zeigten. Ich gestehe es, es ist
mir immer etwas verdächtig, wenn ein angehender Astronom gleich
sonderbare Beobb. gemacht haben will, die den Veteranen nie vor
gekommen sind. Der Himmel gebe, dass Fallows meine Vermuthungen
durch sein künftiges Benehmen widerlege; denn es wäre sehr, sehr zu
bedauern, wenn eine so kostbare und für die Sternkunde so wichtige
Anstalt, wie die Sternwarte auf dem Kap ist, in Unrechte Hände ge
kommen sein sollte.
Von der Piej ade n-Bedeckung habe ich vorgestern zwischen Wolken
nur folgendes beobachten können:
Bremer mittl. Zeit Okt. 31 6 h 54 m 19 s ,6 Austr. Merope
7 4 11,4 Eintr. Atlas
7 21 24,2 Austr. Alcyone
Die Decimalen entstehen natürlich nur durch Zeitkorrektionen;
aber die beiden Austritte besonders waren sehr gut, auch meine Uhr
scharf berichtigt, weil ich den Gang eines Chronometers zu untersuchen
habe, der eine Reise um die Welt machen soll. Man ist nämlich im
Begriff, von hier ein Schiff nach Lima zu schicken, das über Canton
und Ostindien zurückkehren soll. Ich wünsche sehr korrespondirende
Beobb. von dieser Bedeckung zu erhalten.
Von Ihrem Weonski II hatte ich schon vorher etwas gehört,
stellte mir ihn aber etwas anders vor. Ich will wohl glauben, dass
beide, wie ehemals Muhammed, sich zuerst selbst betrügen; aber wenig
stens Weonski I ist zugleich ein gefährlicher tückischer Mensch, mit
dem man nicht vorsichtig genug sein kann. Die Aktenstücke über
seine englische Angelegenheit hat er mir auch geschickt; es ist doch
viel, was er leisten will oder geleistet zu haben sich rühmt. Die
Sache mit Young und dem Board of Longitude scheint listig genug
eingefädelt. — Ich habe nun seit einigen Monaten nichts weiter darüber
gehört und vermuthe fast, dass man Mittel gefunden hat, diese ärger
liche Geschichte auf irgend eine Art beizulegen. Weonski pflegt die ein
mal ins Auge gefasste Beute nicht leicht aufzugeben, und er würde schon
längst wieder Lärm gemacht haben, wenn er nicht auf irgend eine
Weise beschwichtigt wäre.
Beinkley’s und Bessel’s Dekl.-Kataloge stehen jetzt schroff ein
ander gegenüber. 1 ) Ob Beinkley mit Recht Bessel’s Abweichungen von
x ) Siehe hierüber auch Brief No. 494. Krm.