Olbers an Gauss. Bremen, 1823 April 4.
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hiesigen Pension ist, wurde heute vor acht Tagen konfirmiert und wird
so nach und nach zu den Erwachsenen zu zählen sein. Das gute Kind
macht mir viele Freude. Mit ihrer Gesundheit hat es sich sehr gebessert.
No. 470. Olbers an Gauss. [251
Bremen, 1823 April 4.
Vielen herzlichen Dank für Ihre beiden lieben Briefe vom 10. und
30. März und das durch Hrn. Klüver richtig erhaltene Geschenk Birer
vortrefflichen Theoria Combinationis Observationum. Ersteren würde ich
schon lange beantwortet haben, wenn ich nicht täglich einer Antwort
des Geh. Kab.-Raths H[oppenstedt] aus Hannover entgegengesehen
hätte. Sie ist indessen nicht erfolgt, und aus dieser langen Zögerung
möchte ich fast schliessen, dass man noch erst aus England Instruktion
und Entschluss erwartet. — Ihre köstliche Abhandlung habe ich erst
flüchtig durchgesehen und dann zum Buchbinder geschickt, um sie ge
heftet mit mehrerer Bequemlichkeit studieren zu können.
Dem Himmel sei Dank, dass Ihr Unfall mit dein Pferde keine
Folgen gehabt hat! Aber, theuerster Gauss, Sie sollten doch Ihr, den
Ihrigen, uns Allen, ja der ganzen Welt so kostbares Leben keinem
unzugerittenen Pferde anvertrauen! Das Reiten an sich mag Ihrer
Gesundheit ganz dienlich sein; aber ich fürchte, dass Ihr Geist 1 sich
leicht in tiefsinnige Spekulationen verliert, bei denen Sie vergessen,
dass Sie zu Pferde sitzen.
Mit der lebhaftesten Theilnahme sehe ich, dass die Unterhandlungen
mit Berlin wieder angeknüpft sind. So ungern ich Sie, lieber Gauss,
auch weiter von mir entfernt wissen werde, so bin ich doch uneigen
nützig genug, mich herzlich zu freuen, wenn ich Sie in einer Ihnen
angenehmeren und für das Fortschreiten menschlicher Kenntnisse vor-
theilhafteren Lage weiss. Ich habe geglaubt, dass Sie mit G[eneral]
v. M[üffling] unmittelbar Briefe wechselten, es scheint aber aus Ihrem
letzten Briefe, dass noch eine Zwischenperson, die ich aus dem Buch
staben L. 1 ) errathen zu können glaube, Theil nimmt. Ganz fühle ich,
wie unangenehm Ihnen die lange Ungewissheit sein muss, besonders
da Sie bei dem darüber verbreiteten Geschwätz mancher Zudring
lichkeit] ausgesetzt sind. Ich kann die Lage der Angelegenheit nicht
beurtheilen; aber mir scheint es doch, Sie könnten ohne Bedenken auf
eine baldige nähere Erklärung oder officiellen Antrag durch den Unter
1 ) Lindenau. Sch.