Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Gottingen, 1823 April 13. 
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denn auch natürlich hier nichts entscheiden kann, sondern dies vom 
Senat abhängen wird. 
Nichts freut mich mehr, als die Hoffnung, Sie, theuerster Gauss, 
bei der hoffentlich zur Ausführung kommenden Messungs-Angelegenheit 
hier auf längere Zeit zu besitzen. Werden Sie nicht, wenn die Witterung 
günstig werden sollte, vielleicht noch vor Ihrer Zusammenkunft mit 
Schumacher schon Ihre Campagne anfangen? 
No. 472. Gauss an Olbers. 1 ) [220 
Göttingen, 1823 April 13. 
"W ahrscheinlich hat Ihnen Ihr trefflicher Hr. Bürgermeister Smidt 
schon selbst angezeigt, wie man sich in Hannover über die bewusste 
Angelegenheit geäussert hat; wenn ich ihn recht verstanden habe, wird 
man mir das Ganze überlassen und also denn doch ohne Zweifel auch 
das Nöthige bewilligen. 
Was dann den von der Stadt Bremen zu stellenden Gehülfen be 
trifft, so wünschte ich, dass dies ganz und gar nach Ihrem Wunsch 
eingerichtet würde. Wenn Sie glauben, dass Ihr Hr. Neveu noch 
zurückkommt, und wenn Ihnen und ihm mit seiner Theilnahme gedient 
ist, so kann die Bestimmung darüber ja immer noch etwas ausgesetzt 
bleiben. Ist aber auf diesen gar nicht zu rechnen, so nehme ich gern 
denjenigen an, welchen Sie dazu wählen. Ueber den Grad der Brauch 
barkeit des jungen Klüver kann ich wirklich selbst noch nicht urtheilen, 
da ich ihn zu wenig kenne. Vielleicht wäre es angemessen (unter 
obiger Voraussetzung), wenn er erst einmal eine Probearbeit ausführte. 
Ich könnte dazu eine vorschlagen, wozu er vermuthlich die Hülfsmittel 
in Bremen leicht geliehen erhalten könnte, nämlich einen kleinen 
Theodolithen, der nur die Minuten zu geben braucht, und ein mässiges 
Handfernrohr. Wenn ich mich recht erinnere, hat Hr. Klüver mir ge 
sagt, dass er einen solchen Theodolithen schon früher gehandhabt habe. 
Diese Arbeit wäre die Rekognoscirung eines Punktes, auf den ich 
einige Hoffnung setze, dass er zur Verbindung von Bremen mit meinen 
Dreiecken brauchbar sein könne. Es ist dies ein EpAiLLY’scher Dreiecks- 
punkt, von ihm Haverloh genannt. Die Spuren, wenigstens die Stelle des 
EpAiLLy’schen Signals werden leicht aufzufinden sein. Vermuthlich ist der 
Platz zwischen dem Dorfe Haverloh und dem Haidkruge, ungefähr in der 
Mitte zwischen Verden und Sottrum. Der Zweck der Rekognoscirung 
x ) Der Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm.
	        
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