Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Hannover, 1823 Mai 16. 
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Wie gespannt ich auf die Entwicklung der Bferliner] Angelegen 
heit hin, brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen. Der Himmel gebe 
alles nach Ihren und meinen Wünschen! — Leben Sie wohl, mein 
theuerster, geliebtester Freund! Nach Hannover schreibe ich Ihnen auf 
alle Fälle. 
No. 476. Gauss an Olbers. 1 ) [222 
Hannover, 1823 Mai 16. 
Gestern bin ich hier angekommen. Aus den Aeusserungen des 
Hrn. Geh. Kab.-Ratli Hoppenstedt und des Herrn Ministers v. Arns- 
waldt, die ich heute gesprochen habe, geht hervor, dass die Ausdeh 
nung meiner Messungen nach Westen wohl meinem Gutbefinden über 
lassen bleibt. Obwohl mir nun lieber sein würde, ein wirkliches Inter 
esse für die Sache zu finden als bloss, dass man mich machen lässt, so 
werde ich mich doch einem so nützlichen Unternehmen nicht entziehen. 
Auf alle Fälle habe ich aber die frohe Aussicht vor mir, Sie, theuerster 
Olbers, nun in wenigen Tagen zu umarmen; vielleicht schon über 
morgen Abend am 18. Sonntags, gewiss aber, wenn nicht ganz unvor 
hergesehene Hindernisse eintreten, Montag den 19. Wie sehr ich mich 
darauf freue, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. 
Ueber alles Uebrige mündlich. Dass der Herzog von Oldenburg 
wegen der Messungen begrüsst werden muss, habe ich keineswegs über 
sehen, allein für jetzt scheint mir der Zeitpunkt, wo bei diesen Opera 
tionen das Herzogthum wirklich berührt werden wird, noch gar zu ent 
fernt und unbestimmt, als dass dies nicht lieber noch etwas aufgeschoben 
werden müsste. 
Ich fürchte gar sehr, dass die Terrainschwierigkeiten bis zur Weser 
hin ausserordentlich gross sein werden (die Franzosen fanden sie un- 
übersteiglich), und dass schwerlich im Laufe dieses Jahres das Olden- 
burgische in Berührung kommen kann. Auf alle Fälle aber bedarf es 
jederzeit nur eines Briefes von mir nach Hannover, um eine solche Be- 
grüssung augenblicklich zu veranlassen. 9 
9 Der Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm.
	        
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