Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Göttingen, 1823 August 3. 
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No. 479. Gauss au Olbers., [224 
Göttingen, 1823 August 3. 
Ich habe nunmehr die bei den Rekognoscirungen gemachten Mes 
sungen soweit verarbeitet, als sie es vertragen und verdienen, und eine 
genaue Zeichnung 1 ) entworfen, wonach die Resultate sich in einer klaren 
Uebersicht zusammenfassen lassen. Ich schicke Ihnen dieselbe, weil 
danach Hr. Senator Gildemeister am besten beurtheilen kann, an 
welchen Stellen noch neue Rekognoscirungsversuche gemacht werden 
müssten. Die Sichtbarkeit von Asendorf und Kirchboizen ist nicht auf 
Müller’s Rekognoscirung gegründet, sondern nach Epailly angesetzt. 
Dagegen aber hat er auf dem Haverloh-Platz alle als sichtbar gezeich 
neten Punkte selbst gesehen und gemessen. Dass auf dem Everser 
Berge, etwa 1000 m NW von dem hier gezeichneten Punkte, die 
jenigen Bäume stehen, die ich von Wilsede und Ansgarius, und Hr. 
Senator Gildemeister vom Domtliurme geschnitten, habe ich Ihnen, 
wenn ich nicht irre, bereits früher gemeldet Dass Hr. Senator Gilde 
meister statt dieser fraglichen Bäume andere nur so weit entfernte 
bei Sagehorn, mit jenen zufällig auf 1' genau im Alignement liegende 
gemessen haben sollte, lässt sich nicht denken, da ja solche näheren 
Bäume sich unter dem Horizont zeigen müssten, während die wahren 
sich gegen den Himmel projiciren; es müsste denn eine ganz ungewöhn 
lich schlechte Luft gewesen sein, wobei der entferntere Rücken un 
sichtbar blieb. Allein der Winkel wurde mit dem noch etwas ent 
fernteren Verden gemessen. Es wäre doch auch ein höchst seltener 
Zufall, wenn in der Entfernung wieder dieselbe Figur von 3 Bäumen, 
zwei ganz nahe zusammen und der dritte etwas entfernter, jeder genau 
im Alignement mit dem Ansgariusthurm sich vorfinden sollte. Falls 
Hr. Senator Gildemeister noch einen Zweifel hat, kann solcher auch 
sehr leicht durch ein nochmaliges Besteigen des Domthurmes erledigt 
werden. 
So wie die Sache jetzt liegt, ist noch keine bestimmte Möglich 
keit zu einem rechtlichen Dreiecksnetze zu erkennen. Kirchthiirme 
sind ohnehin ganz auszuschliessen. — Kirchwalsede bedeutet in der 
Zeichnung den Kirchthurm; allein es ist in der Nähe ein Feld, wo, 
wenn ich Müller recht verstanden, meist alle Gegenstände gesehen 
oder sichtbar gemacht werden können, die mit dem Thurm hier ver 
bunden sind. So wären also vielleicht die Dreiecke möglich: 
1) Wilsede—Elmhorst—Kirchwalsede, Acker. 
x ) Diese Zeichnung ist bei den Originalbriefen nicht mehr vorhanden. Krm.
	        
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