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Olbers an Gauss. Bremen, 1823 Oktober 11.
gen zu Längenbestimmungen“ geschickt und mir dabei gemeldet, dass
er Ihnen 1 ) eine andere Abhandlung desselben jungen Mannes „über
Bestimmung von Planetenbahnen“ zugesandt habe. Mir scheint dieser
Th. Clausen kein gemeiner Kopf zu sein. Gewiss zeigt es Genie, einer so
oft untersuchten Sache, als es die Berechnung der Fixsternbedeckungen
ist, noch eine einigermaassen neue Ansicht abgewinnen zu können, wenn
gleich der praktische Vorzug seiner Methode vor den bekannten und
gebräuchlichen mir noch zweifelhaft oder unerheblich scheint. Sie unter
scheidet sich von den gewöhnlichen hauptsächlich dadurch, dass er die
Konjunktion in orbita sucht und alle Grössen in solchen Einheiten aus
drückt, dass die Bewegung des Mondes in orbita zur Zeit der Kon
junktion in einer Zeitsekunde = 1 ist.
Der Schneckengang der Berliner] Angelegenheit ist auch mir eben
so unerklärlich als verdriesslicli. Möchte sich die Sache doch bald so auf
klären, dass Sie in einer Ihnen ganz zusagenden Lage und Verhältnissen
in Göttingen bleiben.
Mein Schwiegersohn, Dr. Focke, ist noch in Schweden und erfreut
uns durch öftere sehr interessante Briefe.
Unter den Ausstellungen der französischen Industrie zu Paris findet
sich auch ein achromatisches Objektiv von Cauchoix von 11 Zoll Apertur
und 18 Fuss Brennweite. — Prof. Oerstedt aus Kopenhagen, der
mich kürzlich auf seiner Rückreise von Frankreich und England hier
besuchte, hat mir viele interessante Anekdoten von den französischen
und englischen Gelehrten erzählt.
No. 483. Olbers an Gauss. [258
Bremen, 1823 Oktober 11.
Ich benutze die Gelegenheit, da der junge Smidt, der hoffnungsvolle
Sohn unseres hochverdienten Bürgermeisters, nach Göttingen geht, Ihnen
einliegend Ihre trefflichen 4 Briefe 1 2 ), die eigene Bewegung unserer
Sonne betreffend, Ihrem Verlangen gemäss wieder zu schicken, doch
unter der ausdrücklichen Bedingung, dass Sie mir dieselben alle 4 nach
gemachtem Gebrauch unfehlbar wieder einhändigen. Ich habe meine
Rechnungen über diesen Gegenstand nicht weiter fortgesetzt, da sie,
wenn von Ihnen das Ganze nach Ihrer vollkommeneren Methode ab
gehandelt wird, keinen Werth behalten können. Gern möchte ich mal
1 ) \ ergl. Brief No. 185 im Briefwechsel Gauss-Schumacher, ferner die Briefe
No. 187 u. 188. Krm.
2 ) Vergl. die betreffende Anmerk, zu Brief No. 477. Krm.