Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Hiddingen, 1824 Juni 5. 
sein und vermutlilich besser in einer Jahreszeit, wo die Tage kürzer 
sind, denn die stärkere Refraktion richtet sich nicht sowohl nach der 
astronomischen als nach der italienischen Uhr, d. i. sie fängt jetzt etwa 
um 51 Uhr, aber bei kürzeren Tagen immer früher, etwa 2 \ oder 3 Stunden 
vor O Untergang an. Neulich blieb das Licht vom Litberg her über 
eine Stunde lang gleichsam im Kampf mit den noch stehen gebliebenen 
kleineren Valdener Bäumen, und ich wagte keine Beob. Denn immer 
ist das Licht in solchen Fällen kein scharfer Punkt, sondern gleichsam 
eine Art Scheibe, der dann an einer Seite (die Bäume steigen schräg 
auf) etwas fehlt, so dass man eine falsche Visirung erhält. Später 
hebt es sich höher, so dass es wohl auf 20" manchmal noch mehr frei 
wird. Ueber die weggehauenen Eichen, deren ich in meinem letzten 
Briefe erwähnte, wäre das Licht niemals herüber gekommen. Da der 
Litberg von Hamburg schon geschnitten ist und mit Wilsede frei zu 
verbinden ist, so erhalte ich dadurch einen ganz neuen Uebergang nach 
Hamburg auf der Westseite, so dass gewissermaassen Hauseiberg, Wulf 
sode, Timpenberg, Nindorf und Lüneburg durch die 2 Punkte Elmhorst 
und Litberg remplacirt werden können. Aber diese Verbindung auf 
zufinden, wäre ganz unmöglich gewesen, wenn nicht ein ganz scharfer 
Uebergang auf der anderen Seite schon vorher gemacht gewesen wäre. 
Mit Eversen wird sich der Bullerberg schwerlich verbinden lassen; 
Müller meint aber, dass einige Hoffnung da sei, die Verbindung 
Eversen—Brüttendorf möglich zu machen. Sollte sich dies bestätigen, 
so wird Bremen bald und ziemlich gut angeschlossen werden können. 
Lässt sich dann auch die Verbindung Brüttendorf—Litberg noch mög 
lich machen, so bieten 3 Seiten 
Bremen—Brüttendorf 
Bremen—Eversen 
Brüttendorf—Litberg 
Chancen zum weiteren Fort schreiten dar, obwohl, wie Sie aus Müller’s 
Briefe sehen, in NW vom Litberg aus nicht viel zu hoffen steht. 
Bei meinem öfter wechselnden, zuweilen nur kurzen und nie 
längere Zeit vorauszusehenden Aufenthalt wird mir der Briefwechsel
	        
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