Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1824 Juni 27. 
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Brüttendorf 
noch einen sehr entfernten Thurm bemerkt, der früher nie gesehen 
wurde und der vermuthlich Ganderkesee ist. Er scheint auch auf hohem 
Terrain zu liegen. Vielleicht Hesse sich dann eine weitere Fortsetzung 
so machen [Figur 21]: 
Bremen würde dann insofern 
kein Hauptdreieckspunkt, als nicht 
auf der Seite Bottel—Bremen fort 
gebaut würde. Wahrscheinlich wäre 
dies für die Genauigkeit aller Messun 
gen ein grosser Gewinn (denn der 
Ansgariuspunkt wird vermuthlich ein 
ebenso übler Standpunkt sein wie 
Zielpunkt), für mich persönlich aber ein grosser Verlust, weil ich dann 
die Gelegenheit verliere, etwas längere Zeit bei Ihnen zu sein. Ich 
werde aber nicht eher urtheilen können, als bis die Gegend nach Ham 
bergen zu gründlich untersucht sein wird. 
Nach Hannover schreibe ich noch heute wegen der Kommunikation 
mit der Oldenburgischen Regirung. 
Meinen Aufenthalt werde ich in Zeven nehmen. Ein Brief, der 
von Bremen morgen d. 26. Nachm, abginge, wird mich noch in Roten 
burg treffen, da ich den 27. nicht sehr früh reise; später adressiren 
Sie gütigst bis auf weiteres p. r. in Zeven. 
No. 515. Olbers an Gauss. [274 
Bremen, 1824 Juni 27. 
Hier ein Briefchen 1 ) von Prof. Schumacher, der im Juli nach 
Helgoland gehen wird, die Verbindung mit Greenwich zu bewirken. 
Mit dem grössten Interesse folge ich den Fortschritten Ihrer 
Operationen. Auf die Ehre, dass Bremen kein Hauptdreieckspunkt 
wird, will ich allenfalls gern verzichten, wenn dies zum Besten der 
Messungen überhaupt beitragen kann. Aber die Zeit, die Sie mir gütigst 
zugedacht haben, muss dadurch nicht verkürzt werden. 
Die Gegend von Ganderkesee kenne ich nicht und bin nie da 
gewesen. — Unser Wasserbaudirektor Blohm hat auf mein Verlangen 
mit einem Zimmermeister die Verabredung getroffen, dass alles zu den 
Anordnungen auf dem Ansgarius-Thurm vorbereitet sei, damit die dort 
nöthigen Vorrichtungen auf Ihren Befehl gleich in den Stand gesetzt 
x ) Der Brief ist in der Sammlung der ScHCMACHEn’schen Briefe an Olbees nicht 
vorhanden. Krm. 
21*
	        
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